Trhauma

Italien, 1980

Originaltitel:

Trhauma

Alternativtitel:

Démence (FRA)

Il mistero della casa maledetta (Trhauma)

Trauma

Regisseur:

Gianni Martucci

Inhalt

Ein einäugiger Junge ist als Kind vom Baum gefallen, und als er nun auch noch hinkt und knotige Hände bekommt, wird er als Erwachsener zum nekrophilen Killer. Doch besitzt er wirklich genug Hirn, seine Morde selbst zu planen? Eine Gruppe von Wochenendlern ist drauf und dran, das auf die harte Tour herauszufinden.

Review

Gianni Martucci – ein Freund des mysteriösen Peter Skerl – drehte (vermutlich vor 1980) diesen Anti-Giallo nach einem gemeinsamen Drehbuch mit Alessandro Capone. Wieso Anti-Giallo? Martucci stellt hier ein paar Dinge auf den Kopf, und das nicht nur bei der Schreibweise des Wortes Trauma. In der Eröffnungsszene klettert ein halb-blinder, schwachsinniger Junge, dessen Name wir nie erfahren werden, auf Geheiß eines Gleichaltrigen auf einen Baum und fällt herunter. Fortan ist er nun auch noch mit einem Hinken gestraft. Das müssen wir im Auge behalten, denn obwohl der Film nicht eine Sekunde ein Geheimnis aus der Identität des Killers macht, hat dieser offensichtlich ein externes Gehirn.

 

Selbiges bezahlt den Killer (Per Holgher) nämlich in der Zukunft mit Legosteinen für seine künftigen Morde, Nekrophilie für den Täter ist nur ein Sonderbonus, den dieser sich selbst genehmigt. Und damit kommen wir zu dem Ehepaar Lilly (Domitilla Cavazza) und Andrea (Gaetano Russo), welches einen Stapel wohlhabender Freunde in ihr leicht runtergekommenes Wochenenddomizil eingeladen haben, denn der spielsüchtige Andrea hat die Absicht, ein wenig Geld aus diesen rauszupressen, vergeblich. Egal. Alle sind unsympathisch, nur Lilly hat unsere Sympathien, wenn auch nicht allzu viel, dank mangelnder schauspielerischer Fähigkeiten.

 

Um es kurz zu machen, „Trhauma“ ist ziemlich schundig und billig. Zwar gelingt es immer wieder Atmosphäre zu erzeugen, dies hat die Regie jedoch hauptsächlich dem schrägen psychodelischen Score zu verdanken, welcher dunkle Szenen extensiver Waldspaziergänge spannend untermalt. Apropos Score – was sollte diese seltsame Disco-Nummer als Titelstück? Eben Anti. Nach 78 Minuten wird jedenfalls das wahre Gehirn des Killers enthüllt, doch was ist das? Filmmaterial verbraucht, Film ist aus.

 

Was gibt es noch auszusetzen? Der nekrophile Killer ist ungruselig, sieht aus wie ein schnurrbärtiger Obdachloser. George Eastman hätte da mehr rausgeholt. Überhaupt erinnert „Trhauma“ stellenweise an einen verunglückten Man Eater-Abklatsch. Der Film hat spannende Momente, meine Fernbedienung allerdings eine Vorspultaste, und ohne die hätte ich es nicht bis zum Ende geschafft.

 

Fazit: Erst- und Letztsichtung dieses unbefriedigenden Filmerlebnisses. Da sollte sich aber jeder selbst sein Urteil bilden. Es ist manchmal einfach so, dass man gerade dabei ist, Hochwertigeres zu schauen, und wenn einem dann so ein Tr(h)auma dazwischenkommt, ist man eben eher ungnädig gestimmt.

Links

OFDb
IMDb

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