Wer steckt hinter italo-cinema.de?
Seit 2005, über Bud Spencer & Terence Hill zum Italowestern gekommen, leidenschaftlicher Liebhaber des gesamten italienischen Genrekinos. Von 2006 bis 2009 Mitbetreiber des italo-cinema.de Forums (Vorgänger von deliria-italiano.de und dirty-pictures.de) und seit 2013 täglich im Einsatz auf der Facebook-Seite „In memoria di Italo-Cinema“, welche in dieser Webseite hier 2015 aufgegangen ist.
Moin, kurz was zu mir: Ich bin seit einer knappen Ewigkeit am Bloggen, war zwischendurch auch mal für cereality.net und Co. in aktuellen Pressevorführungen, nun wieder etwas freier den menschenmöglichst 'irrelevanten' Genre-Nischen zugewandt. Gab schon ne Handvoll Stationen, in denen ich mich über Film mitteilen wollte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft meinerseits haben ihr Herz jedenfalls zweifellos an das Medium verloren. An dieser Stelle also will ich nun die bunten Filmflecke des berühmten Stiefellands hochpolieren, von A wie Andrea Bianchi bis Z wie Zampano, soweit es mein eiserner Witte-Wille zulässt und neue alte Klassiker noch entdeckt werden wollen.
Seit 1982, im zarten Alter von 15 Jahren, über Fulci, Argento & VHS-Kassetten ins italienische Horrorgenre gelangt, seitdem komplett filmdurchgeknallt. Neben dem klassischen italienischen Genrefilm interessiert mich... Alles. Hauptsächlich jedoch Jess Franco, Samurai, Schwertkämpferinnen, Ninja, nackte Vampire, noch nacktere Kannibalen und ja, auch nackte Emmanuelles. Auf dem Gebiet der Filmreviews absoluter Neuling aber durchaus willig.
Erster Film im Kino war 1972 Goofy's lustige Olympiade. Kam zum Genrefilm in den 80er Jahren durch Filme wie etwa die Dollar-Trilogie oder die ersten Franco Nero-Djangos – durch Double-Features im Kino! Mag bevorzugt Western, Gangsterfilme, Thriller, Poliziotteschi, Gialli, Schmuddelkram und gotischen Horror. Sammelt Tomas Milian, Jess Franco und seit neuestem Renato Polselli komplett. Liebt neben italienischem Kino auch Filme aus Spanien, Großbritannien, Frankreich, Südkorea, Hongkong, Deutschland, Belgien,… Und hat viel zu wenig Zeit all die tollen Schätze zu entdecken die noch gesehen werden wollen.
Der Film als Kulturgut war schon immer ein Spiegel der Gesellschaft. Primär dient er der Zerstreuung, je tiefer man jedoch in die Materie eintaucht, desto deutlicher werden die verschiedenen Botschaften, die er abseits seines Unterhaltungsfaktors vermittelt. Die Frage, welchen Einfluss Filme auf das Denken der Zuschauer haben und was sich hinter dem Plot verbirgt, macht Analysen spannend und lehrt die eine oder andere Lektion fürs Leben. In diesem Sinne bedeutet die Auseinandersetzung mit dem Film für mich immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, das es verdient, ernstgenommen zu werden.
Bereits im Kindheitsalter stellte der Film einen der ganz großen und aufregenden Berührungspunkte dar. Angefangen mit einer Art Mikrokosmos, sollte diese Leidenschaft immer weitere Umlaufbahnen ziehen. Der größte Wunsch dabei ist sein vielen Jahren eindeutig: Es soll ein Universum entstehen. Meine Wurzeln sind im deutschen Film zu finden, der nach wie vor das Fundament meiner Leidenschaft ist. Schon immer waren Schauspielerinnen und Schauspieler mein nahezu einziges, zugegebenermaßen etwas unorthodoxes, aber schließlich vollkommen verlässliches Auswahlkriterium beim Großthema Film. Sie ermöglichen mir Genre-Kapriolen aller Art, erweitern den eigenen Horizont und erfinden meine Freude immer und immer wieder neu. Die schönste cineastische Blüte ist und bleibt das italienische Kino und es ist insgesamt wirklich belebend, dass man beim Film tatsächlich nie auslernt.
Mein verspätetes Interesse an der Marterie "Film" wurde erstmals Anfang der 90er durch Regisseure wie z.B. Stanley Kubrick, Oliver Stone, Quentin Tarantino, Guy Ritchie, David Cronenberg, David Lynch oder den Coen Brüdern so richtig geweckt, bevor es dann gegen Ende des Jahrzehnts aufgrund der Entwicklung in der allgemeinen Filmlandschaft bereits wieder schwand und spätestens zum Milleniumswechsel völlig zum Erliegen kam. Erst im Jahr 2009 stolperte ich rein zufällig durch eine offen stehende Tür in die wunderbare Welt der fantastischen Genrefilme und nahm dann auch sogleich ein ausgiebiges Bad im unendlich wirkenden Filmpool. Dabei stellte sich recht schnell heraus, dass gerade die italienischen Filmproduktionen mit ihren oberlippenbärtigen und selbstjustiziellen Ordnungshütern oder die stylischen Meuchel-Thriller mit ihren vermummten Schlitzern eine unwiderrufliche Faszination auf mich ausübten, was wiederum in der Zwischenzeit zu einer großen Leidenschaft geworden ist. Daher freue ich mich jetzt umso mehr, dass gerade diese Filme auf Italo-Cinema.de eine neue Heimat gefunden haben und selbstverständlich auch auf alle noch folgenden Neuentdeckungen.
Dynamischer Schotterweg-Filmphilosoph. Ich bin manchmal ein bisschen neben der Spur, vielleicht auch, weil ich die 40 inzwischen hinter mir gelassen habe. Italofiziert wurde ich mit Bud Spencer und Terence Hill, die Vorbilder der Sandkasten-Kloppereien meiner Generation, bevor sie von Dudikoffs Ninja abgelöst wurden. Nachdem der Virus lange Zeit gereift ist, brach die Italophilie dann mit der Erstausstrahlung von "Spiel mir das Lied vom Tod" auf Sat 1 aus. Bin danach nie wieder geheilt worden, und der Virus verunstaltete einen einst makellosen Körper. Ich mag Filme mit Fleisch und schöner, roter Tomatensauce, dann bin ich mit meiner Macaroni immer schnell dabei. Sono un idiota, buona giornata anch'io!
Gast-Reviews von Christian Keßler, Marcus Stiglegger, Mauritia Mayer, Michael Cholewa und Tobias Reitmann
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