Dark Mission

Frankreich | Spanien, 1988

Originaltitel:

Dark Mission: Flowers of Evil

Alternativtitel:

Dark Mission (Les fleurs du mal) (FRA)

Dark Mission (Operación cocaína) (ESP)

Columbian Connection

Regisseur:

Jesús Franco

Drehbuch:

Jesús Franco

Inhalt

Der C.I.A.-Agent Derek Carpenter (Christopher Mitchum) wird von seinem Boss Lt. Sparks (Richard Harrison) nach Lima geschickt, um dort dem ehemaligen Castro-Verbündeten Morel (Christopher Lee) das Handwerk zu legen, der sich heutzutage als Drogenhändler über Wasser hält. Carpenters Kontaktfrau vor Ort ist Moira (Brigitte Lahaie), die Carpenter für den Tod ihres Ehemannes verantwortlich macht. Dementsprechend springt sie wenig zimperlich mit ihm um. Doch auch die Liebe sucht nach ihrem Platz in der Geschichte, denn schon im Flugzeug nach Lima trifft Carpenter die quirlige Linda (Christina Higueras), nichtsahnend, dass sie die Tochter seines Ziels Morel ist. Diese ahnt wiederum nichts von den Drogengeschäften ihres Vaters. Die Stunde der Wahrheit naht.

Review

Francos „Dark Mission“, welchen dieser im Frühsommer 1987 für Eurociné drehte, wirkt nach seinen vorangegangenen Hardcore-Pornos für Fervi-Films wie eine Rückkehr ins wahre Filmgeschäft. Tatsächlich standen Franco ein paar wenige höher budgetierte Produktionen bevor, doch der Höhenflug würde nur von kurzer Dauer sein.

 

Ein Eurociné-Actioner wie er im Buche steht, das ist es, was den Zuschauer bei „Dark Mission“ erwartet. Ein farbloser Hauptdarsteller, eine unnötig verkomplizierte Story, Stock-Footage, unfreiwillige Komik und eine seltsam moralische wie gleichsam aufgesetzt wirkende Message. Auch von Szenen in Hotelzimmern kann Franco nicht lassen. Diese und die Außenaufnahmen führen uns die Costa del Sol entlang, von Malaga über Murcia, Elche bis Alicante. Der weibliche Lead Cristina Higueras wirkt ungewöhnlich bieder, hat aber ihren Charme.

 

Höhepunkte des Films sind in darstellerischer Hinsicht zweifellos Brigitte Lahaie und Christopher Lee. Anscheinend hatten er und die Genannten ihren Frieden miteinander geschlossen. Mit Lahaie hatte Franco zuvor Auseinandersetzungen bei den Dreharbeiten zur Robert de Nesle-Billigproduktion „Je brûle de partout“ (1978). Und Christopher Lee zeigte sich in der Vergangenheit bekanntlich sehr unzufrieden mit den Franco-Filmen für Harry Alan Towers, in denen Lee zu sehen war. Doch das Wiedersehen der Zwei verlief harmonisch. Eine Anekdote besagt, dass Lee Franco zu Beginn gefragt habe, ob es wieder ein schmutziger Film werden würde. Nachdem Franco ihm versicherte, dass nicht mal eine Nacktszene vorgesehen sei, soll Lee sich bedankt haben, dass Franco bei der Besetzung an ihn gedacht habe. Nun, es lief nicht gut für Christopher Lee Ende der Achtziger und so war er wohl froh, Arbeit zu haben.

 

Höhepunkt für mich ist aber ein ganz anderer Moment. Richard Harrison spielt einen sehr eitlen C.I.A-Schreibtischhengst, der sich zudem sehr abfällig über seinen Agenten Carpenter äußert. Nachdem Harrison seinen Agenten mal wieder rund gemacht hat, verwuschelt dieser spontan Harrisons frisch gebügelte Hemden, die auf dem Bett liegen. Köstlich. Einer der wenigen Momente, in denen Christopher Mitchum Emotion zeigt. Insgesamt kann man „Dark Mission“ aber als durchaus unterhaltsam bezeichnen. Nicht gut, aber er erfüllt seinen Zweck.

 

Es gibt nur eine Fassung von diesem Film, in mehreren Sprachen. Hier empfehle ich ausnahmsweise mal die deutsche Synchro, welche auf der Videokassette von VPS zu finden ist. Die Originalfassung ist dagegen problematisch, denn Franco drehte in Englisch mit Direktton, und damit hatte er nur wenig Erfahrung. Das bedeutet: Rauschen, Wind bläst ins Mikro, ungewollte Hintergrundgeräusche, und dazu noch das teils schwer verständliche Spanglish der spanischen Darsteller.

Veröffentlichungen

Nix seit VHS-Zeiten! Unglaublich.

Links

OFDb
IMDb

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