Images in a Convent

Italien, 1979

Originaltitel:

Immagini di un convento

Alternativtitel:

O Convento das Taras Proibidas (BRA)

Imagen de un convento (ESP)

Les amours interdites d'une religieuse (FRA)

Religieuses en chaleur (FRA)

Regisseur:

Joe D'Amato

Kamera:

Joe D'Amato

Inhalt

In der Toskana des 17. Jahrhunderts wird die junge Isabella (Paola Senatore) gegen ihren Willen in ein Kloster verfrachtet. Grund hierfür ist eine (unschickliche) Zuneigung für ihren Onkel, welcher der Kirche aufgrund seiner Lebensweise ein Dorn im Auge ist.

 

Die Mutter Oberin (Nana Aslanoglu) hält nichts davon, eine Frau ohne Vokation in ihrem Kloster unterzubringen, gehorcht aber der Anordnung des Kardinals, welcher ein alter Freund von Isabellas Vater war.

 

Kaum im Kloster angekommen, beginnt Isabella bereits an Fluchtplänen zu arbeiten. Als der von Banditen verwundete Künstler Guido Bencio (Angelo Arquilla) Zuflucht bei den Nonnen sucht, sieht sie ihre Chance gekommen. Doch sie hat ihre Rechnung ohne den Exorzisten (Donald O'Brien) gemacht.

Review

IMAGES IN A CONVENT ist eines der bekannteren Werke der sogenannten Nunsploitation, gedreht von Joe D’Amato im Jahr 1979. Neben der Kameraarbeit listet die IMDb D’Amato auch als Drehbuchautor, wobei das im Vorspann genannte Pseudonym „Tom Salima“ eher auf Luigi Montefiori hindeutet. Basieren soll dieses Skript lose auf Diderots „La religieuse“, doch die Gemeinsamkeiten beginnen und enden damit, dass eine Frau gegen ihren Willen in ein Kloster abgeschoben wird. Tatsächlich gab es im Drehbuch wohl eine andere literarische Referenz, welche aber im Endschnitt der Schere zum Opfer fiel. Dazu am Ende mehr.

 

Um es vorauszuschicken, trotz einiger gelungener Momente ist IMAGES IN A CONVENT mir persönlich etwas zu behäbig inszeniert. Ich habe es inzwischen etwa drei Mal mit dem Film versucht, habe es aber nie geschafft die Vorspultaste zu ignorieren. Wunderschön ist der Score von Nico Fidenco mit G. Dell’Orso als Dirigenten (und hörbarem musikalischen Einfluss), zu prächtig für die teils tristen Bilder.

 

Die sexuellen Inhalte von IMAGES IN A CONVENT sind Nunsploitation-Fans geläufig, meist sogar eher zahm. Aus dem Rahmen fällt da eine Vergewaltigung mit Hardcore-Einstellungen, performt von Marina Hedman (Schwester Marta) und zwei Räubern aus dem dunklen Wald. Es war Hedmans zweiter Hardcore-Auftritt in einem Film, der für reguläre Kinos konzipiert war.

 

Nicht so geläufig ist das deutlich übernatürliche Element des Films. Hier spielt die Statue eines Satyrs eine Rolle, welche einen sexuellen Einfluss auf die Phantasie sexuell (gar nicht so) untätiger Nonnen auszuüben scheint. Seltsamerweise skippt D’Amato dieses Element aus dem Finale, beziehungsweise vereinfacht es. Apropos Finale – endlich geht es zur Sache. Während Donald O’Brien als Vater Arnoldo den Teufel auszutreiben sucht, fährt dieser erst recht in die Höschen der Nonnen, welche ihn mit aller gottgegebenen Zungenfertigkeit von seinem Vorhaben abzubringen suchen.

 

Filmkritikerin und Autorin Kat Ellinger meint, es braucht schon einen D’Amato-Film, um Charakterentwicklungen und Handlungshöhepunkt rauszuschneiden. Als Severin Films die Veröffentlichung von IMAGES IN A CONVENT vorbereitete, schickte man ihnen ein Kameranegativ und Überraschung, dieses enthielt über 20 Minuten Material, das es nicht in den Endschnitt geschafft hat, und für das leider auch keine Tonspur vorlag. Dieses Material ist ein Kuriosum, denn man hat tatsächlich Charakterentwicklungen, einige sehr schöne Kameraeinstellungen und ein erweitertes Ende mit einer Auflösung für das Gesehene entfernt. Mit diesem Material wäre die Kinofassung dann aber 120 Minuten lang gewesen, und das stand damals wohl nicht zur Diskussion. Das erweiterte Ende wiederum bietet eine deutliche Anspielung auf Prosper Mérimées Novelle „Die Venus von Ille“, im selben Jahr von Mario Bava fürs italienische Fernsehen verfilmt aber erst 1981 ausgestrahlt.

 

Auf der Severin-Scheibe hat man diese Deleted Scenes aber immerhin in gleicher Qualität wie den Hauptfilm abgetastet und im Bonusmaterial mit einem Kommentar von Kat Ellinger draufgepackt. Und natürlich ist mein persönlicher Geschmack nicht maßgebend. Viele werden IMAGES IN A CONVENT sicher mehr lieben.

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