Gun Man

Italien, 1977

Originaltitel:

Ritornano quelli della calibro 38

Alternativtitel:

Vuelven los del calibre 38 (ESP)

Brigade anti racket (FRA)

Gangsters (USA)

Return of the 38 Gang

Killer Imperium

Regisseur:

Giuseppe Vari

Inhalt

Commissario Gino Varelli ist Leiter einer Sondereinheit gegen das organisierte Verbrechen in Rom. Man versucht, einer Bande von Schutzgelderpressern auf die Spur zu kommen, die sich in erster Linie durch ihre Brutalität auszeichnen. Doch der Weg zum geheimnisvollen Boss im Hintergrund ist lang und steinig: Keiner kennt den Mann, und wer Fehler macht wird umgehend beseitigt.

Autor

Maulwurf

Review

Nichts Neues im Lande Italia Armata: Der Commissario ist engagiert und relativ machtlos, die Bösen sind immer und überall, wer an der falschen Stelle im Weg steht wird sofort erschossen (oder erst als Geisel genommen und dann erschossen), und viele Leichen pflastern den Weg der Polizisten bis zum Mann im Hintergrund.

 

Aber trotz einiger inhaltlicher Schwächen unterhält der Flick recht gut, weil die Inszenierung einfach flott von der Leber weg geht und kaum Platz zum Langweilen lässt. Schwächen? Schaun mer mal: Der einzige Polizist dem ein Privatleben zugestanden wird hat dieses natürlich nur, damit er besonders dramatisch ins Gras beißen kann. Die schöne Daggi Lassander trägt in ihren maximal 5 Minuten Screentime nichts, aber auch absolut gar nichts, zur Handlung bei, darf aber ihren aufregenden Körper in wunderbarster Pose präsentieren, was dann auch wieder entschädigt. Einer der Polizisten ist ein Supermegameisterschütze, der sogar bei der Olympiade antritt. Na gottseidank, denn wenn er so schießen würde wie alle anderen hätte er ebenfalls keine sinnvolle Funktion.

 

Aber wie gesagt, das stört alles nicht so recht, weil es fast fortlaufend entweder im Karton rummst, oder weil die Tränendrüse strapaziert wird. Ein Toter hier, eine Verfolgungsjagd dort, der nächste Überfall, die nächste Schießerei, und man kommt nicht einmal dazu sich zu fragen was das alles soll. Ebenso merkt man kaum, dass die Charaktere alle reichlich flach wirken, dass Antonio Sabato grimassiert wie auf einer Überdosis Lachgas, und dass selbst Luciano Rossi als Oberschurke die gewohnte Dämonie vermissen lässt.

 

Aus Poliziottescho-Sicht also eigentlich alles in Ordnung. OK, das Völlegefühl nach der Sichtung lässt ein wenig zu wünschen übrig, und an den „Vorgänger“ KALIBER 38 – GENAU ZWISCHEN DIE AUGEN kommt GUNMAN nicht mal ansatzweise ran. Muss er aber auch nicht, immerhin haben die beiden Filme überhaupt nichts miteinander zu tun, außer dem Titel. Woraus wir lernen, dass die Fortsetzungeritis keine Krankheit unserer Zeit ist, sondern auch früher schon existiert hat.

 

Und was gibt es für Gründe sich GUN MAN anzuschauen? Nun, sehr viel Action, gut inszenierte Verfolgungsjagden, die Brüste von Dagmar Lassander, sowie die Tatsache, dass man 87 Minuten auch wesentlich schlechter herumbringen kann. Nichts wirklich Besonderes also, aber allemal gute Unterhaltung.

Autor

Maulwurf

Links

OFDb
IMDb

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