Ghosthouse 3 - Haus der verlorenen Seelen

Italien, 1989

Originaltitel:

La casa delle anime erranti

Alternativtitel:

House of Lost Souls (USA)

Regisseur:

Umberto Lenzi

Drehbuch:

Umberto Lenzi

Inhalt

Eine Gruppe junger Studenten ist nach einer Forschungsreise auf dem Rückweg nach Rom, strandet aber aufgrund schlechter Wetterbedingungen in einem einsamen Hotel, in dem seltsame Dinge geschehen. Nachforschungen ergeben, dass 20 Jahre zuvor sämtliche Hotelgäste vom damaligen Besitzer enthauptet wurden, dessen Kinder bei der Beseitigung der Leichen halfen. Schnellstmöglich will man diesen Ort wieder verlassen, doch die verlorenen Seelen lassen ihre Opfer nicht mehr fort.

Review

Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger geschah in Italien etwas Seltsames. Die Reteitalia produzierte in Zusammenarbeit mit den Überresten von kurz vor dem Zusammenbruch stehenden B-Movie-Produktionsfirmen eine ganze Reihe von Horrorfilmen und Thrillern, offenbar ohne die Absicht zu haben, diese jemals zu senden. Nur ein paar wenige Ausnahmen brachten es zu einer tatsächlichen TV-Ausstrahlung, Filme etwa von Regisseuren wie Pupi Avati, Giulio Questi oder Lamberto Bava. Weniger Glück dagegen hatten Leute wie Lucio Fulci oder eben Umberto Lenzi. Für eine angeblich geplante Reihe von Spukhaus-Filmen wurden Fulcis „Die Uhr des Grauens“ (La casa nel tempo), „Das Haus des Bösen“ (La dolce casa degli orrori) und Lenzis „Ghosthouse – Das Haus der verlorenen Seelen“ (La casa delle anime erranti) sowie „Ghosthouse 4 – Haus der Hexen“ (la casa del sortilego) zwar gedreht, aber nicht ausgestrahlt. Und es gab noch viele andere Filme, die dieser kuriosen Sender-Politik zum Opfer fielen.

 

Egal, später erschienen diese auf Video oder DVD – zumindest im nichtitalienischen Ausland – es muss aber sehr frustrierend eben insbesondere für Fulci und Lenzi gewesen sein, die es besonders betraf, Filme zu drehen, die über Jahre zunächst niemand zu sehen bekam. „Ghosthouse 3 – Das Haus der verlorenen Seelen“, handelt von einer Gruppe von jungen Leuten – eine davon ein Medium – die es mit den mordlüsternen Geistern eines vergangenen Verbrechens zu tun bekommen, also eine klassische Spukhaus-Variante mit ein paar blutigen Effekten. Letztere zumeist Enthauptungen, wo hierbei besonders das Köpfen eines Kindes durch eine Waschmaschine eine Ausstrahlung im italienischen Fernsehen unmöglich gemacht haben soll. Wird behauptet.

 

Umberto Lenzi schlägt sich mit dem ausgesprochen niedrigen Budget jedoch wacker, es gelingt ihm, einen durchaus gruseligen Film zu inszenieren und aus teils grenzwertigen Darstellern das Beste herauszuholen. Eine angenehme Ausnahme stellt hierbei die Darstellerin des Mediums Carla – gespielt von Stefania Orsola Garello – dar, deren Schauspielkarriere auch bis Heute noch andauert. Die übrigen Jungdarsteller sind eher schrecklich. In den Rollen der mordenden Geister trifft man dagegen auf altbekannte Gesichter, etwa Charles Borromel („Absurd“, 1981), Beni Cardoso („Frauengefängnis“, 1975) oder Hal Yamanouchi, bekannt aus zahlreichen Filmen von Fulci über D’Amato bis Sergio Martino. Bei der Crew konnte Lenzi über altbewährtes Personal wie Giancarlo Ferrando als Kameramann oder Giuseppe Ferranti für das FX-Make-up zurückgreifen. Bei der Musik bietet Claudio Simonetti unter dem Pseudonym Claude King wenig Neues, am Leichtesten sind Tracks aus „Dämonen“ und „Body Count – Die Mathematik des Schreckens“ zu erkennen.

 

„Ghosthouse 3 – Das Haus der Verlorenen Seelen“ ist aufgrund seiner gelungen Atmosphäre durchaus ansehbar geraten, ein Meisterwerk ist er freilich nicht.

Links

OFDb
IMDb

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