The Flying Saucer

Italien, 1964

Originaltitel:

Il disco volante

Alternativtitel:

Latajacy spodek (POL)

Regisseur:

Tinto Brass

Drehbuch:

Rodolfo Sonego

Inhalt

Nachdem in der Vergangenheit fliegende Untertassen meist nur von eher zweifelhaften Zeugen gesichtet wurden, scheint sich dies zu ändern, als in einem kleinen italienischen Dorf nahezu jeder der Einwohner über die allabendliche Landung einer solchen berichten kann. Das Fernsehen ist bereits vor Ort und interviewt zahlreiche Bewohner.

 

Der Brigadiere der Carabiniere Berruti (Alberto Sordi) soll den Berichten nachgehen und beweisen, dass es sich nur um Gerüchte handelt. Ebenfalls gesichtet wurden die Marsianer von Stadtsekretär Marsicano (Alberto Sordi) während seiner Schäferstündchen mit der Frau des Bürgermeisters (Monica Vitti). Doch die bestreitet natürlich alles, und Marsicano kommt ins Irrenhaus.

 

Der Witwe Vittoria (Silvana Mangano), die mit ihren acht Kindern auf einem eigenen, ziemlich verfallenem Hof lebt, gelingt es, einen der Marsianer mit einer Schaufel zu erlegen. Sie will diesen an die Baronin Crosara verkaufen, um so der Armut zu entkommen. Doch der Sohn der Baronin Conte Momi Crosara (Alberto Sordi), erhofft sich mithilfe marsianischen Fortschritts anscheinend eine Geschlechtsumwandlung und bietet ihr an, ihr den Außerirdischen abzukaufen. Sie lässt sich darauf ein, doch die Baronin, die grundsätzlich jede Art von Fortschritt vermeiden will, hat ihren Sohn längst entmündigen lassen, und Vittoria steht am Ende mit leeren Händen da.

 

Dann gibt es da noch den sehr dem Alkohol zugeneigten Dorfpastor Don Giuseppe (Alberto Sordi), doch auch die Kirche will nichts von Außerirdischen hören, und schon bald leistet der Don dem Stadtsekretär im Irrenhaus Gesellschaft, nur zur Erholung, versteht sich.

 

Bei dem alljährlich von der Baronin ausgerichteten Dorf-Kostümfest gelingt es Brigadiere Berruti schließlich eine Außerirdische zu fangen.

Review

„Il disco volante“ (The flying saucer), der zweite abendfüllende Spielfilm von Tinto Brass, ist wohl einer dieser Filme, wo der Produzent – in diesem Falle Dino de Laurentiis – nach erster Ansicht des fertigen Werks sein schönes Geld im Abschreibteil seiner Buchführung entschwinden sieht.

 

Zu den guten Seiten sei erwähnt, Alberto Sordi spielt gekonnt vier Rollen. Zwei bekannte weibliche Stars, Monica Vitti und etwas eindrucksvoller Silvana Mangano, leisten ihm dabei Gesellschaft.

 

Als ausgesprochen gelungen muss man die Kameraarbeit und einige für Tinto Brass‘ Frühwerke typische Spielereien bei den Schnittfolgen erwähnen, zudem sein Gespür für Gesichter und nicht nur im Interview-Teil am Anfang des Films sieht man zahlreiche „Laiengesichter“ aus der Gegend von Treviso. Ebenfalls eines dieser Gesichter ist Erika Blanc, hier in einem ersten Statistenauftritt. Sehr schön auch die Musik von Piero Piccioni, zwischen Tango und Orgel.

 

Ansonsten ist der Film als Gesamtes einfach verquer bis bizarr. Es gibt durchaus komische Momente, aber die Gesamtmischung von Komödie, Sci-Fi, Mockumentary, gemixt mit ein paar schlüpfrigen Brass-Eigenheiten ist nicht so leicht verdaulich. Besonders während der ersten zwanzig Minuten stellt man sich immer wieder die Frage, wann es denn nun mit der Handlung losgeht.

 

Ich will nicht damit andeuten, der Film sei uninteressant oder schlecht, er ist einfach nur verquer. Was nicht so wirklich funktioniert ist die Sozialsatire, die „Il disco volante“ wohl werden sollte, auch wenn die Message schon klar wird: manche Menschen wollen einfach nicht, dass sich irgendetwas ändert und sind zu Allem bereit, dies zu verhindern.

Links

OFDb

IMDb

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