Simon
Hallo.
Wenn ich den Film im O-Ton schauen möchte, verstehe ich es richtig, dass die Originalsprache Englisch ist, obwohl es sich um...
Caçadores do Futuro (POR)
Cyborg Cop (Future Cops) (JAP)
Replica Cop: Future Detective (JAP)
Cyborg Executioners (PHIL)
„Violence is the ultimative aphrodisiac!“
In einer nicht näher bezeichneten Zukunft wird ein frischgebackener Absolvent der New Yorker Polizeiakademie damit beauftragt, in der von zwei rivalisierenden Banden schwer umkämpften Bronx wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen, wobei es sich aber bei den in Schacht zu haltenden Endzeitrabauken um menschenähnliche Cyborgs handelt. Eine der beiden Parteien besteht dabei aus kampfwütigen Androiden, die sich im Auftrag ihrer barbarischen Anführerin Margie (Margit Evelyn Newton) mit einer Truppe verfeindeter Humanoiden bis aufs Blut bekriegen und dadurch den Frieden in der wüstenähnlichen Bronx erheblich stören.
Aber zunächst einmal wird unserem postapokalyptischen Berufsanfänger James Crowley (Gabriele Gori) zum erleichternden Berufseinstieg der altgediente und bis dato für die Bronx zuständige Sheriff Warren (Woody Strode) als eine Art Mentor zur Seite gestellt. Nachdem der Sheriff seinem Schützling die etwas eigenwillige Gesetze der recht waldreichen Bronx näher bringen konnte, erteilt er auch diesem die notwendigen Lektionen fürs Leben, wobei Crowley als blutiger Anfänger eine gar nicht mal so schlechte Figur abgibt. Doch die traute Zweisamkeit zwischen den beiden endzeitlichen Gesetzeshütern nimmt bereits nach kürzester Zeit ein jähes Ende, da Crowley eines schönen Endzeitmorgens nur noch einen Abschiedsbrief seines Mentors vorfindet, indem ihm der Sheriff die alleinige Zuständigkeit für die endlosen Weiten der recht sandigen und zugleich waldreichen Bronx hinterlässt.
Ab diesem Moment scheint James Crowley zunächst einmal ganz auf sich alleine gestellt zu sein, doch bereits im nächsten Moment klopft dann auch schon völlig unerwartet der erste unangemeldete Gast an die Tür: Der recht unhübsche Endzeitbube Dakar (Alex Vitale), seines Zeichens oberster Befehlshaber der Humanoiden, bittet unseren neuen Sheriff eindringlichst um Mithilfe im Kampf gegen die bestialischen Androiden, da diese nicht nur seine Low Budget-Kampftruppe immer weiter dezimieren, sondern auch seine menschliche Geliebte bis aufs Blut missbrauchten und im Anschluss in die endzeitlichen Jagdgründe beförderten.
Was folgt, ist ein recht lahmender Feldzug durch die Wüstenlandschaften und Waldgebiete der Bronx, bis eines schönen Tages das anvisierte Ziel erreicht ist: Eine römische Villa inmitten der naturgewaltigen Bronx, die zugleich die Hauptzentrale der Androiden darstellt. Wird es dem anabolikageschwängerten Dakar und Cop Crowley gelingen, den heißersehnten Frieden in der Bronx wieder herzustellen?
„SAD MAX II – Jenseits der Donnerbalken“
Wer dachte, mit Guiseppe Varis „URBAN WARRIORS“ bereits den untersten Bodensatz des sowieso schon sehr trashlastigen Endzeit-Genres gesehen zu haben, der wird hier mal gleich eines besseren belehrt, da Vanio Amicis „BRONX EXECUTIONER“ das bisher Dagewesene noch um Weiten unterbieten kann. Zwar vergriff sich bereits Guiseppe Vari zur Inszenierung seiner zuvor genannten Endzeit-Sause völlig ungeniert an großen Teilen des Filmmaterials für den bereits 1984 unter der Regie von Romolo Guierrieri entstandenen „ROCK IT – THE FINAL EXECUTOR“ und verwurstelte diese gemeinsam mit neu abgedrehten Szenen zu einem vermeintlich neuen Film, aber Amici treibt das Ganze hier erst so richtig auf die Spitze, da einerseits die dreist entliehenen Archivaufnahmen aus „ROCK IT“ weit über die Hälfte seiner Inszenierung ausmachen und andererseits die unter seiner Regie neuentstandenen Actionszenen noch dilettantischer und unspektakulärer ausfallen.
Somit ist es auch keinesfalls verwunderlich, dass dieses filmische Flickwerk die einzige Regiearbeit von Vanio Amici darstellt, da der Gute ansonsten hauptberuflich als Cutter beim Film tätig war. Und genau das merkt man dieser filmischen Mashup Kollage auch an, wobei Amici nicht nur einfach zwei Filme ineinander cuttet, sondern das neuentstandene Etwas zudem mit einer inhaltlich veränderten und entsprechend der neuen Geschichte angepassten Synchro sprichwörtlich remixt. Doch genau wie bei so vielen dilettantisch und gefühllos zusammengeschraubten Mashups steht auch hier am Ende ein eigentlich ungenießbares Ergebnis, dem dann höchstens noch ein fanatischer Genre-Nerd gewisse Nuancen abgewinnen kann.
Schaut man sich zudem die Beteiligtenliste der beiden endzeitlichen Bastard-Movies etwas genauer an, dann liegt durchaus die Vermutung nahe, dass sowohl „URBAN WARRIORS“ als auch „BRONX EXECUTIONER“ in einer Session am gleichen Set und mit der identisch unterirdischen Laiendarstellerriege abgedreht wurden. Und jetzt ratet mal, wer bereits bei der „URBAN WARRIORS“ Produktion für das Editieren zuständig war? - Natürlich unser dilettantischer Video-Mashup Regisseur Vanio Amici! Aber es gibt auch noch weitere Gemeinsamkeiten zu vermelden: Beide postapokalyptische Drehbücher entstammen der Feder Piero Regnolis, Sergio Rubini zeigt sich beide Male für die Kameraarbeit zuständig und die minimalistischen Synthie-Sondtracks beruhen in beiden Fällen auf den Kompositionskünsten Paolo Rustichellis.
Die Inszenierung dieser überaus sinnlosen Geschichte schlägt dem Fass dann völlig den Boden aus: Nach einem kurzen Ausblick auf die damals noch unversehrte New Yorker Skyline beginnt urplötzlich die Geschichte unseres frischgebackenen Polizeischulabsolventen, der dann auch sogleich in den tiefen Wäldern der Bronx auf seinen zukünftigen Mentor Strode trifft. Dabei bestehen die hier gezeigten Bronx vornehmlich aus endlosen Wüstenlandschaften, altbekannten Steinbrüchen, leerstehenden Fabrikhallen, einer römischen Villa und ganz viel italienischen Wald. Aber auch die Bewohner dieser naturgewaltigen Bronx entpuppen sich recht schnell als schwer sonderbare Wesen, da die kampfversessenen Roboter nicht nur eine perverse Lust beim Mißhandeln von Menschen verspüren, sondern sogar Liebesgefühle gegenüber diesen hegen. Zudem wurden die barbarischen Killer-Robots von Menschenhand geschaffen, da dieser Wirtschaftszweig scheinbar die einzigen Arbeitsplätze für die Region der Bronx mit sich bringt. Fernerhin sollte noch kurz erwähnt werden, dass die die neu abgedrehten Actionszenen völlig lahmend und uninspiriert daherkommen und das melodramatische Finale zudem sehr schmerzend und herzzerreißend ausfällt.
Aber kommen wir zum eigentlich völlig unbeteiligten Helden des Films, the one and only „Woody Strode“ („SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD“, „DER MAFIABOSS – SIE TÖTEN WIE SCHAKALE“, „JUNGLE WARRIOR – EUER WEG FÜHRT DURCH DIE HÖLLE“), der die unbequemen und staubtrockenen Dreharbeiten gemütlich von zuhause aus mitverfolgen konnte, da seine Beteiligung lediglich auf herauskopierten Szenen aus „ROCK IT“ beruht. Diese bereits bekannten Szenen wurden daraufhin mit den neu gedrehten Actionsequenzen zusammengeschnitten und der aktuellen Geschichte entsprechend neu synchronisiert.
Sogar die erteilten „Lektionen fürs Leben“ wurden fast 1:1 aus Romolo Guierrieris Endzeitepos entliehen, wobei der eigentliche Zögling -William Mang- schnittechnisch lediglich durch -Gabriele Gori- ersetzt wurde. Zu „Gabriele Gori“ („KLOSTER DER 1000 TODSÜNDEN“, „LEDERNACKEN“, „REFLECTIONS OF LIGHT“) gibt es dann leider nicht viel zu schreiben, außer dass er die Rolle des frischgebackenen Sheriffs James Crowley auf eine äußerst unenergische und teilnahmslose Art und Weise verkörpert.
Mit Margit Evelyn Newton („EIN JUNGES MÄDCHEN WEIß ZUVIEL“) gibt es dann zumindest einen endzeitlichen Laienfilmstar zu bewundern, der auch bereits bei „ROCK IT“ mitwirkte und für „BRONX EXECUTIONER“ erneut leibhaftig vor die Kamera trat. Zwar trägt sie auch hier das gleiche rote Lackoutfit zur Schau, spielt dabei aber eine völlig neue Rolle in einer fast ähnlichen Geschichte. Scheinbar ging den Produzenten gegen Ende der Dreharbeiten tatsächlich das sowieso schon sehr schmale Geld aus, da unser weiblicher Endzeitstar im letzten Viertel auch nur noch als Schnittmontage hineinkopiert wird.
Eine weitere bekannte Hackfresse der Postapokalypse hört auf den Namen „Alex Vitale“ („COBRA FORCE“, „AMOK TRAIN – FAHRT INS NICHTS“) und ist seines Zeichens der bullige Muskelprotz mit Kahlschnitt aus „URBAN WARRIORS“. Vitale trägt auch hier das gleiche Outfit und bewegt sich außerdem sehr häufig in bereits bekannten Filmsets. Die Darbietung dieser markanten Type ist einfach nur unfassbar und wird so schnell auch nicht wieder in Vergessenheit geraten.
Wer nach alle dem immer noch einen Hauch von Interesse für diese filmische Cut'n Paste Produktion zu verspüren vermag, der darf dann auch gerne mal einen Blick riskieren. Für allen anderen gilt: Hände weg! Augen zu!
Fazit: Spiel nicht mit den postapokalyptischen Schmuddelkindern!
Kommentare (1)
Dr. Schängel
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