Ádua e Suas Companheiras (BRA)
Adua y sus amigas (ESP)
Adua et ses compagnes (FRA)
Hungry for Love (GBR)
Adua and Her Friends (USA)
Wegen eines neuen Gesetzes („Lex Merlin“ von 1958) wird das Bordell, in dem die nicht mehr ganz so junge Adua (Simone Signoret) arbeitet, geschlossen. Zusammen mit drei ihrer Kolleginnen - Lolita, Marilina und Milly (Sandra Milo, Emmanuelle Riva und Gina Rovere) – kauft sie eine leerstehende Villa, in der sie ein Restaurant eröffnen wollen, dass künftig als Fassade für ein eigenes Bordell herhalten soll.
Aufgrund ihrer Polizeiakten erhalten sie jedoch keine Genehmigung und müssen ihre Lizenz auf einen ihrer ehemaligen Kunden, Dottore Ercole (Claudio Gora), laufen lassen. Und der will künftig Geld sehen, 1 Millionen Lire pro Monat.
Nach einigen Startschwierigkeiten läuft das Restaurant jedoch ganz gut und man träumt davon, nicht wieder der alten Profession zu frönen. Adua hat eine Affäre mit dem Autoverkäufer Piero (Marcello Mastroianni), Marilina hat ihren kleinen Sohn zu sich geholt, und Milly will heiraten. Doch Dottore Ercole hat etwas dagegen.
„Adua und ihre Gefärtinnen“ ist eines dieser schönen, italienischen S/W-Dramen, die heutzutage viel zu selten veröffentlicht werden. Antonio Pietrangeli drehte diesen Film fünf Jahre vor „Ich habe sie gut gekannt“ und er ist deutlich unterhaltsamer und gradliniger, auch wenn „Adua e le compagne“ natürlich ebenfalls eher ein Frauenfilm ist.
Abgesehen von dem hervorragenden Cast und gelungener Fotografie fällt hier vor allem der hervorragende, jazzige Soundtrack von Piero Piccioni auf.Eines der Stücke hat man defintiv schon oft gehört, nur wusste ich nicht, dass es von Piccioni ist.
Unterhaltsam wird der Film durch seine weitgehend leicht heitere Inszenierung, von der man sich aber nicht täuschen lassen sollte. Gerade bei den Männerfiguren ist Pietrangelis Film gnadenlos und die Tragik der Gesamtstory liegt in der scheinbaren Unmöglichkeit der ehemaligen Prostituierten ein anderes Leben zu führen als das, zu dem die Gesellschaft sie anscheinend bestimmt hat.
Die deutsche Presse ging mit dem bei uns um ca. 8 Minuten gekürzten Film damals recht gnadenlos um. Nicht vergessen, es geht um Prostituierte und der Film ist von 1960. So fragte das Abendblatt, warum eine hochkarätige Darstellerin wie Simone Signoret in einem solchen Film mitmacht und obendrein auch Marcello Mastroianni, zumal dessen Rolle nicht allzu bedeutsam ist. Die prüden Sechziger halt.
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...