Perversion Story

Italien | Spanien, 1969

Originaltitel:

Las trompetas del apocalipsis

Alternativtitel:

I caldi amori di una minorenne (IT)

Again! (UK)

Trumpet of the Apocalypse (USA)

Murder by Music (USA)

Regisseur:

Julio Buchs

Kamera:

Manuel Rojas

Inhalt

Nach einer langen Reise kehrt der Seefahrer Richard Milford (Brett Halsey) ins mittlerweile total veränderte "swinging London" der 60er zurück und wird nach seiner Ankunft zunächst einmal mit einer schrecklichen Nachricht konfrontiert: Seine eigentlich lebensfrohe Schwester Cathrin hatte sich kurze Zeit zuvor das Leben genommen, indem sie sich aus einem Fenster in den Tod stürzte. Ihre ehemalige Freundin und Mitbewohnerin Helen Baker (Marilù Tolo) glaubt aber nicht an das abschließende Untersuchungsergebnis der Polizei und zweifelt den Selbstmord der leidenschaftlichen Musikliebhaberin Cathrin weiterhin vehement an. Schließlich kann sie auch Richard von ihrer These der Existenz eines unbekannten Mörders überzeugen und nehmen daraufhin gemeinsam die Ermittlung nach dem vermeintlichen und unbekannten Täter selbst in die Hand. Dabei landen sie zunächst einmal im "Mouse Hole", dem Stammclub der verblichenen Cathrin Milford und dort kommt es dann auch ziemlich schnell zu einem Handgemenge mit der narkotisierten Londoner Nachtszene. Seemann Richard mischt den kompletten Beatschuppen in sekundenschnelle auf und verlässt daraufhin fluchtartig mit Helen den Club. Doch dies wird für Richard nicht die letzte körperliche Auseinandersetzung bleiben... Während ihren weiteren Ermittlungen im Bekanntenkreis der Verblichenen geraten auch plötzlich 2 frühere Freunde ins Visier der beiden Privatfahnder: Zum einen der unheimliche und bedrohlich wirkende Boris Moulder mit seiner undurchsichtigen Hippie-Braut Fanny (Romina Power) und zum anderen Cathrins Musikerfreund (DJ) Harry (Fabrizio Moroni). Hinzu kommt die Erkenntnis, dass sich scheinbar auch Cathrins Professor genau einen Tag vor ihrem angeblichen Selbstmord gleichfalls aus einem Fenster stürzte und auch bei diesem lagen weder Gründe, noch überhaupt eine Tendenz zum Suizid vor. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden unerklärbaren Tathergänge besteht lediglich in einer Musikkomposition aus dem 18. Jahrhundert, die während der beiden ominösen Fenstersprünge zum Einsatz kam. Bei dem musikalischen Werk handelt es sich um eine wahnwitzige Komposition mit dem Titel "Die Trompeten der Apokalypse", deren Urheber in Folge seines Wahnsinns in einer Irrenanstalt jämmerlich verstarb. Und welche Rolle spielt die allseits beliebte Einnahme psychoaktiver Substanzen in diesem Fall? Und dann gibt es auch noch einen geheimnisvollen Spielmann der immer wieder mit seiner kompakten Drehorgel in Erscheinung tritt... Als kurz darauf einer der beiden Hauptverdächtigen auch noch von den Trompetenklängen heimgesucht wird und Richard dadurch unter Mordverdacht gerät, verkompliziert sich die ganze Sache und der Unheimlichkeitsfaktor steigt weiterhin ins Unermessliche...

Review

Wow, diese kleine Giallo-Perle hatte mich heute total geflasht und musste mich danach kurz über mich selbst ärgern, dieses wunderbare Werk erst jetzt geschaut zu haben.

 

Bei dieser Genrefilmausgabe handelt es sich um keinen reinen Giallo, sondern eher um einen kleinen, kunterbunten und gialloesken Thriller, der in einer sehr schicken Optik daher kommt und ohne blutige Grausamkeiten oder nackte Tatsachen auskommt.

Schauplatz ist das beatmusik- und drogenverseuchte "swinging London" Ende der 60er und den Zuschauer verschlägt es auf seiner Reise durch das Nachtleben u.a. in einen tanzstimmungsgeladene Beatschuppen namens "Mauseloch", in düstere und rauchverhangene Drogenhöhlen oder auf einen abgelegenen Schrottplatz feindlich gesinnter Gesellen.

Die Schauspieler machen ihre Sache auch alle recht gut und gerade die Damen können mit ihren Reizen überzeugen.

Der Film an sich ist zwar weit entfernt von einem dramaturgischen Meisterwerk, aber versprüht trotzdem Spannung beim Erzählen der Geschichte und bietet einfach nur beste Unterhaltung mit einem äußerst hohen Wohlfühlfaktor.
Hinzu kommen farbintensive und sehr schön abfotografierte Bilder und eine Filmmusik, die sich gewaschen hat.
Urheber dieser beatlastigen Filmusik ist Gianni Ferrio, der mit dieser Arbeit m.E. eine seiner besten (bisher gehörten) Leistungen abliefert. Der komplette Score ist mit sehr feinen funky-groovy-Hammond-Wah-Wah-psychedelic-Sounds bestückt und bringt das Wohnzimmer zum swingen. Dieses vorzügliche Werk müsste auch mal endlich auf CD erscheinen, da die Vinyl Auflage vom Preis her fast unerschwinglich ist. 

Dieser wunderbare Film, mit all seinen farbenfrohen Bildern, seiner tollen Beatmusik, seiner hanebüchen Drogen-Thesen und seiner wohligen 60s London-Atmosphäre ist ganz genau mein Ding!

Filmplakate

Links

OFDb
IMDb

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.