Sodomas tödliche Rache

Italien, 1988

Originaltitel:

Il fantasma di Sodoma

Alternativtitel:

Les fantômes de Sodome (FRA)

Los fantasmas de Sodoma (ESP)

The Ghosts of Sodom (USA)

Sodoma's Ghost

Inhalt

Die sechs jungen amerikanischen Touristen Paul, Celine, Marc, Jean, Annie und Marie sind nach Paris unterwegs, da sie dort bis zum Abend den Mietwagen abgeben müssen. Doch sie verfahren sich und landen mit ihren letzten Benzinreserven vor einer alten, abgelegenen Villa. Diese scheint unbewohnt, und sie beschließen, die Nacht dort zu verbringen. Daraufhin werden sie von den Geistern einer lange vergangenen Naziorgie heimgesucht, die sich an den verborgenen Begierden der jungen Reisenden laben wollen.

Review

Ich könnte jetzt ein paar schlimme Worte benutzen, um dieses weitere Produkt der Lucio Fulci Presents-Reihe zu beschreiben, doch so einfach ist es nicht. Die Grundidee ist ganz hervorragend und der Einstieg des Films ebenso. Ein blonder Recke (Robert Egon) filmt sich und seine Nazikameraden während einer Orgie mit ein paar Prostituierten(?), herrlich ist hierbei besonders der Anblick eines (natürlich nur lt. Drehbuch) zugekoksten Al Cliver. Gerade als einer der Beteiligten eine Billardkugel in eine der Damen einlochen will, da geschieht es: Bomben fallen, doch es ist kein Geld mehr da, und so misslingt das Ende dieser Eröffnungsszene gewaltig.

 

Und das ist das Problem. Die Lucio Fulci Presents-Reihe hatte ein geringes Gesamtbudget, das für alle geplanten Episoden reichen musste, was es freilich nicht tat. Fulci war eh schon mächtig sauer, mochte diese Art der finanziellen Gängelung nicht, musste einspringen, weil andere (etwa Giovanni Simonelli bei „Die Saat des Teufels“) schlicht zu faul oder zu doof waren, einen Film fertigzustellen, und so war es diesmal er, der bei „Il Fantasma di Sodoma“ das Handtuch warf. Es kam während des Drehs zu einer finanziell bedingten Unterbrechung, und Fulci hatte keinen Bock mehr. Mario Bianchi sprang ein und drehte den Rest.

 

Mit etwas mehr Geld und einer ordentlichen Portion Sleaze hätte „Sodomas tödliche Rache“ ein ganz guter Erotik-Horror werden können, doch der Film verbringt viel zu viel Zeit damit, seine wenig talentierten männlichen Darsteller im Haus hin- und herlaufen zu lassen. Am Ende bleiben drei oder vier gute Szenen, alles Übrige ist mangelhaft umgesetztes Füllmaterial. Und da wäre noch der Gore-Faktor – den gibt es nicht. Rechnet man die Nazis und deren weibliche Orgienpartnerinnen zu Anfang ab (deren Tod bekommen wir ja nicht zu sehen), ist dies ein Horrorfilm ohne Opfer. Es gibt einen Unfalltoten (fällt die Treppe runter), doch aufgrund des Twists am Ende ist auch der schließlich wohlauf. Für einen Fulci-Film ohne Tote hätte es zumindest Atmosphäre gebraucht, die „Sodomas tödliche Rache“ einfach nicht hat.

 

Und überhaupt – wer ist dieser Sodoma? Nichtsdestotrotz hat dieser Film sechs Pluspunkte: die Brüste von Jessica Moore, Maria Concetta Salieri und Zora Kerova. Darauf hätte sich der Film konzentrieren sollen, dann wäre er vielleicht weniger langweilig. Fazit: mit viel gutem Willen ansehbar.

Links

OFDb
IMDb

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.