Der Kampfgigant

Indien | Italien | Philippinen, 1987

Originaltitel:

Double Target

Alternativtitel:

The Heroes Never Give Up (ARG)

Comandos Mercenários (BRA)

Infierno ardiente (COL)

Doble objetivo (ESP)

Double target - Cibles à abattre (FRA)

Alvo Duplo (PRT)

Deutsche Erstaufführung:

11. Juni 1987

Inhalt

Lt. Bob Ross (Miles O’Keeffe) kehrt nach Vietnam zurück, um seinen unehelichen Sohn zu holen. Die vietnamesischen Behörden und der russische Geheimdienst kaufen ihm das allerdings nicht ab und halten ihn für einen Spion.

 

Da man ihm eh nicht über den Weg traut, nimmt Ross dann tatsächlich einen Geheimauftrag an, in dem er den Standort einer terroristischen Gruppe ausfindig machen soll. Aus Versehen macht er sie dabei gleich platt.

Review

Wieder aus der Feder von Rossella Drudi sprudelte dieses erneute philippinische Söldnerdrama unter der Regie von Bruno Mattei mit Unterstützung von Claudio Fragasso. Es werden keine Gefangenen gemacht, der Verstand bleibt auf der Strecke. Und das ist gut so.

 

DER KAMPFGIGANT genießt längst Kultstatus, nicht zuletzt wegen der unglaublichen deutschen Synchro. Faszinierend ist, wie spielerisch Mattei das Ganze umsetzt, alle Widrigkeiten ignorierend, als da wären: Miles O’Keefe trägt viel zu enge Hosen. Donald Pleasence ist hier einfach nur schrecklich. Es wird bei RAMBO 2 geklaut, was das Zeug hält. Massimo Vanni weiß nicht, wo beim Jeep die Handbremse ist. Die berühmte Hai-Szene stammt aus Enzo G. Castellaris THE LAST JAWS – DER WEISSE KILLER (L'ultimo squalo, 1981) und wurde auch in anderen italienischen Hai-Filmen wiederverwendet. Zahlreiche Explosionen wurden verzerrt, damit man sie nicht aus dem zuvor entstandenen Mattei-Film COBRA FORCE (Strike Commando, 1986) wiedererkennt. Neben der Filmmusik von Stefano Mainetti haben sich ein paar unautorisierte Musikschnipsel in die deutsche Fassung verirrt.

 

Bo Svenson gibt sich Mühe in seiner Rolle als russischem Bösewicht. An die Wand gespielt wird er ausgerechnet von Mike Monty als Colonel Waters. Fairerweise muss man anmerken, dass Monty diese Rolle schon im Schlaf beherrscht, da er in seiner immerhin 75 Filme umfassenden Karriere kaum etwas andersartiges gespielt hat. Luciano Pigozzis Auftritt ist diesmal noch kürzer als in COBRA FORCE, ihm bleibt kaum die Zeit sich Latschen anzuziehen. Aus genanntem COBRA FORCE kann man auch Bob Ross‘ Sohn wiedererkennen. Gut umgesetzt ist zudem die Zeichnung von Ronald Reagan an der Wand der amerikanischen Kommandozentrale, denn so blöd hat er in echt auch ausgesehen.

 

Insgesamt ist DER KAMPFGIGANT also schon schlampiger umgesetzt als etwa COBRA FORCE, macht aber großen Spaß. Ein Film mit quietschbunten Kostümen und Ausstattung, angenehm fürs Auge, entspannend fürs Prosencephalon, welches man nicht braucht. Man könnte sicher noch viel über diesen Film schreiben, aber mein Hirn ist jetzt leer. Selbst anschauen.

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