Simon
Hallo.
Wenn ich den Film im O-Ton schauen möchte, verstehe ich es richtig, dass die Originalsprache Englisch ist, obwohl es sich um...
Could It Happen Here? (USA)
Drei sehr unterschiedliche Charaktere sind an einem Anschlag auf einen Minister beteiligt. Der Plan misslingt und führt zu Streitigkeiten innerhalb der Terror-Zelle.
"Terror Streets" (Italia: Ultimo atto?, 1977) entstand ziemlich genau ein Jahr bevor 1978 in Italien die Jahre des Terrors der Roten Brigaden (Brigate Rosse) mit der Radikalisierung der Linken ihren zerstörerischen Lauf nahmen. Regisseur Massimo Pirri schuf mit „Italien: Der letzte Akt?“ (wörtliche Übersetzung des Originaltitels) also quasi eine Art Prophezeiung zu dem was da noch so kommen sollte.
In den Hauptrollen sehen wir Luc Merenda, Andrea Franchetti, Marcella Michelangeli und Lou Castel als Teil einer Art Roten Brigade, sowie den großen Ivo Garrani in einer kleineren Rolle. Gerade bei Castel, so glaube ich, ist bei der deutschen Fassung einiges rausgeschnitten worden.
Terror Streets" ist ein Stoff, aus dem man eine Menge machen kann, leider nur hätte machen können. Dem Film gelingt es nur bedingt die angestrebte Spannung aufzubauen, zusätzlich fehlt es ihm an jedweder Action und Gewalt (was nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal sein muss). Es wird versucht die Anspannung der Protagonisten im Vorfeld der Aktion, während dessen und danach minutiös und realitätsnah wiederzugeben, aber auch das will nicht so richtig funktionieren. Sowohl Merenda als auch Castel bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten, einzig Andrea Franchetti konnte mich als debiler, übernervöser Menschenfeind überzeugen. Liegt vielleicht alles auch daran, dass der Regisseur und sein Team bis dato auch noch eher Unerfahren waren. Einzig der Kameramann Riccardo Pallottini verfügte über reichlich Genre-Erfahrung. Der eingängige Score von Lallo Gori ist durchaus überzeugend.
Insgesamt fehlt es dem Film also an jeder Ecke an etwas Besonderem und gehört somit zu einem kleinen Ausschuss nicht so mitreißender Produktionen dieser Zeit.
Kommentare (2)
Thomas Hortian
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Herkules
Warum kommt man in der deutschen und internationalen Version auf die Idee in der ersten halben Stunde zuerst die Zeit nach dem Anschlag zu zeigen und erst danach die Vorgeschichte ?
Das ist doch ziemlich verwirrend.
In der italienischen Version ist das chrolologisch aufgebaut.
Warum haben die beiden Terroristen Luc Merenda und Marcella Michelangeli in dem Film so eine große Abneigung gegeneinander, so wohl vor, als auch nach dem (im Prinzip gelungenem) Attentat ?
Und wie bitte schön kommen die Terroristen, trotz extremer Sicherheitsvorkehrungen, so nah an den Minister und seine Begleiter heran ?
Auf der einen Seite wirkt der Film spannend, der Spannungsbogen wird zumindest bis zum Anschlag hoch gehalten. Die 3 Terroristen sind gut dargestellt finde ich. Anderseits merkt man schon, dass nicht so viel Budget zur Verfügung stand. Einiges wirkt doch recht unprofessionell, z.B. hätte man aus dem Attentat an sich wirklich mehr machen können.
Dennoch ein sehenswerter Film, den man wohl mit keinem anderen vergleichen kann.
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