Scarletto - Schloss des Blutes

Italien | USA, 1965

Originaltitel:

Il boia scarlatto

Alternativtitel:

Das Schreckensschloss des scharlachroten Henkers (8mm)

Vierges pour le bourreau (FRA)

Bloody Pit of Horror (US)

A Tale of Torture (US)

Der scharlachrote Henker (DE, DVD)

Deutsche Erstaufführung:

14. Juli 1967

Regisseur:

Massimo Pupillo

Veröffentlichungen

Die obigen Screenshots stammen von der französischen DVD, ein Bildvergleich mit der deutschen DVD befindet sich unter dem Review. 

 

"Der scharlachrote Henker", so die Umtitelung für die aktuelle DVD Veröffentlichung (ursprünglicher deutscher Titel "Scarletto - Schloss des Blutes" bzw. "Das Schreckensschloss des scharlachroten Henkers" als S8 Version) kommt am 26. Juni 2015 als 2-Disc Special Edition von Ostalgica in den deutschen Handel. Jahrelang war die Materiallage für den digitalen Heimvideofreund recht schwierig, lange Zeit war die einzige brauchbare Fassung die stark gekürzte "Bloody Pit of Horror“ US-Import-DVD. Die als „Public Domain“ kursierend US-Langfassung gab es dagegen nur in minderwertiger Qualität, die Originalfassung kursierte allenfalls als TV Aufnahme. 2012 ändert sich die Situation mit dem Erscheinen der franz. DVD, welche den Film erstmals in der ungekürzten ita. Originalfassung in einer aktuellen anamorphen Abtastung in Breitbild präsentierte. Das Ganze zwar inkl. ita. Ton aber dazu leider nur mit fr. Untertiteln (und fr. Synchro). Nun erscheint also die längst überfällige deutsche Fassung.

 

Das Keep-Case befindet sich in einem dünnwandigen, einlagigen Schuber (für die vorliegende Version lag Disc 2 in Form einer Papierhülle innerhalb eines 1-Disc-Keep-Cases bei). Das FSK Logo ist auf einem losen Einleger (der unter der Folienverschweißung liegt) aufgedruckt. Entfernt man diesen Aufleger fördert man ein weiteres Motiv (ohne FSK-Logo) zu Tage. Die Motivqualität ist dabei leider suboptimal (man kann sehr deutlich Pixelstrukturen erkennen, was darauf schließen lässt, dass hier eine Vorlage mit viel zu geringer Auflösung verwendet wurde). Zudem wird das Artwork durch einen recht mittig platzierten "Uncut" Schriftzug unvorteilhaft geschmückt. Das Keep-Case ziert dann das ursprüngliche Außenmotiv (ohne FSK-Logo) in guter Qualität, wobei die Gestaltung etwas verloren wirkt. Zudem gibt es ein Wendecover mit dem leicht abgewandelten Motiv des Schubers (in ebenso geringer Qualität). Das 8 seitige Booklet von Marcus Littwin (die Rückseite wird für Werbung genutzt) beinhaltet ein Film-Review. Neben einer ausführlichen Inhaltsbeschreibung des Films und ein paar kleinen Hintergrundinformationen sind einige Wertungen des Autors enthalten, der den Film als spekulativ-lächerliche und wenig gruselige Trashgranate mit unfähigen Darstellern einordnet. Die erste Seite des Booklets widmet sich zudem, unter der Überschrift „1 Film 1000 Fassungen“, den verschiedenen Schnittfassungen. Die Sachlage ist gar nicht so kompliziert, der Film wurde im Ausland teilweise Zensur bedingt gekürzt oder handlungstechnisch gestrafft (und dabei minimal ummonitiert).

 

Ita. Originalfassung "Boia die Scarlleto" (BdS, erschienen als fr. DVD) darauf basierend:

- deu Kinofassung "Scarletto – Schloss des Blutes" (SSdB) mit einigen zensurbedingten Kürzungen (vor allem Folterszenen) auf VHS bei "Today" erschienen.

- US Fassung "A Tale of Torture" (AToT) leicht gekürzte Fassung (Handlung), leichte Umschnitte, vorangestelltes De Sade Zitat (auf VHS erschienen bei SWV Germany + PD-Fassung).

- US Fassung "Bloody Pit of Horror" (BPoH) basierend auf "AToT" weitere Handlungskürzungen zwecks Double-Feature Vermarktung (als US-DVD von SWV inkl. del. Scenes der AToT Fassung erschienen).

 

Im Booklet-Text werden jedoch einige Dinge durcheinander geworfen, ausgespart oder schlicht falsch dargestellt. Wichtige Fassungen (z.B. die deu. Kinofassung oder die ita. Originalfassung) werden nicht bzw. nur indirekt erwähnt und immer dient die derivative US-Fassung als Ausgangspunkt der Betrachtung. Die deu. VHS Fassung soll auf der BPoH Fassung basieren usw.. Ein Blick auf die Seite der geschätzten Kollegen von Schnittberichte hätte die Sachlage umfänglich aufgeklärt. Dort sind alle relevanten Schnittvergleiche inkl. einführender Texte vorhanden.

 

Nach dem Einlegen der ersten Disc begrüßt uns ein animiertes Menü mit digital-lodernden Fakeln, welches mit einem sehr kurzen Lagerfeuer-Soundloop (5 sek) unterlegt wurde. Das Menü ist angemessen auch wenn der Menüaufbau teilweise etwas undurchsichtig ist.

 

 

Bildqualität:

 

Der Film liegt anamorph als 16:9 PAL Transfer im original Seitenverhältnis von 1.85:1 vor. Das farbenfrohe durchaus gut aufgelöste Bild leidet vor allem unter deutlichem Edge Enhancement, dass zu Verklumpungen führt. Digitale Korn- bzw. Rauschreduzierung bringt überdies deutlichen Detailverlust sowie Nachzieh- bzw. Schmiereffekte mit sich. Dazu kommt ein recht flacher Kontrast und weiche Highlights/Schatten. Dafür ist das Bild homogen, stabil und völlig frei von Beschädigungen. All diese Faktoren führen zu einem leichten Videolook. Das Bild bewegt sich soweit im oberen Mittelfeld. Das eigentlich solide und brauchbare Master wurde auf der deu. DVD allerdings vollständig kaputt komprimiert. Es ist grundlegend identisch zum Master der fr. DVD zerfällt bzw. versinkt aber im Gegensatz zu dieser immer wieder in „Klotzbrei“. Dies ist vermutlich bedingt durch eine zu geringe Datenrate und/oder einen schlecht eingestellten Encoder. Der Film belegt gerade mal knapp über 2 GB (~2,5 inkl der drei Tonspuren) wobei Disc 1 (einschichtige DVD 5) auch nur zu 2/3 gefüllt ist (trotz etlicher Werbetrailer die ebenfalls auf der Disc enthalten sind). Es wäre also noch deutlich Platz gewesen. Unter dem Text noch ein Bildvergleich zwischen deu. und franz. DVD. Eine ausführlichere Beschreibung entfällt. Wer sich aber einen Eindruck vom Master machen möchte kann dies anhand der oben eingefügten Screenshots tun (diese stammen von der fr. DVD).

 

 

Ton:

 

Die deutsche Tonspur ist sehr schlecht angelegt worden. Zum einen gibt es unzählige hörbare (und unnötige) Tonschnitte bzw. Tonsprünge. Der Ton wechselt immer wieder in den ita. O-Ton obwohl deutsche Synchro für entsprechende Szenen existieren würde (z.B. auf der deutschen VHS). Immer wieder werden Dialoge falsch positioniert und auch die Synchronität der vorhandenen Dialoge ist oft mangelhaft. Selbst für die gekürzten Folterszenen der Kinofassung wäre großteils die Synchro erhalten gewesen (wenigstens in Form der S8 Fassung), somit wäre es durchaus möglich eine fast durchgängige Spur zu rekonstruieren. Hier wurde jedoch nicht einmal der Zustand der alten gekürzten Kinofassung wiederhergestellt. Hinzu kommt, dass für die Szenen die im ita. O-Ton laufen keine partiellen Untertitel zur Verfügung gestellt werden. Es sind zwar durchgängige deutsche Untertitel auf der Scheibe vorhanden aber dies hilft nicht wirklich weiter. Permanent mit der Fernbedienung im Anschlag zu lauern und die UTs bei Bedarf manuell zu aktiveren/deaktivieren ist nicht praktikabel (zumal teilweise nur für 1-2 Sätze in den O-Ton gewechselt wird). Die Tonspur klingt sonst passabel, eine eingehendere Betrachtung entfällt auch hier aufgrund des allgemein zu unvollständigen Zustands. Angemerkt sei noch, dass die Spur im Vergleich zu ita. Fassung deutlich (Minimum 20db bezogen auf RMS) leiser ist.

 

Die ita. Spur ist komplett identisch mit der Tonspur der fr. DVD. Hier zeigt sich ein allgemein brauchbarer Eindruck. Die Spur ist von einem permanenten Brummen begleitet, leidet auch hörbar unter einem zu stark eingestellten Rauschfilter. Das dezente Grundrauschen klingt dadurch leider sehr angegriffen und schmierig. Abgesehen davon macht die Spur eine gute Figur und klingt angenehmen voll. Die deutschen Untertitel passen zur ita. Tonspur und sind trotz der Entscheidung sie weiß mit grünem Rand zu färben meist lesbar. Es schleichen sich öfter mal einige zusammenhanglose Zeichen in die Sätze ein, abgesehen davon sind die Untertitel durchaus in Ordnung (sofern ich das mit meinen nicht-italienisch-Kenntnissen beurteilen kann).

 

Die eng. Tonspur ist wiederum ständig asynchron, teilweise beträgt der Versatz mehrere Sekunden! Dazu laufen unzählige Szenen für die eng. Ton existiert (finden sich sogar auf der Disc, dazu später mehr) einfach mit ita. Tonspur (ebenfalls völlig asynchron). Die Spur hat etwa die gleiche Normalisierung wie die deu. Tonspur (also sehr leise) die ita. Ton-Inserts laufen anfangs aber auf vollem Pegel was natürlich zu extremen Lautstärkeunterschieden führt. Dies wurde scheinbar mitten in der Bearbeitung bemerkt und gilt ab ca. Filmminute 30 nicht mehr...die Spur klingt dazu wie einer extrem stark komprimiertes Audioquelle entnommen. In dieser Form ist die Spur unbrauchbar.

 

 

Bonusmaterial:

 

Auf Disc 1 finden sich noch zwei kleinere Bildgalerien, die neben einigen wild durcheinander gewürfelten Motiven (Aushang, Poster usw.) jeweils zur Hälfte aus Filmscreenshots bestehen. Des Weiteren gibt es in einer der beiden Galerien zwei nichtssagende Screenshots welche mit „Europäische Ausschnittsfassung“ bzw. „Amerikanische Ausschnittsfassung“ (sic) betitelt sind. Eines der vielen unergründlichen Rätsel dieser DVD. Der deutsche Trailer ist tatsächlich eine ansehbare Abtastung des echten deutschen Kinotrailers. Trotz einiger vermeidbarer Artefakte und unterdurchschnittlicher Encodings freut man sich über dieses Feature. Sonst gibt es noch 10 Werbetrailer und Promospots für weitere Ostalgica-Veröffentlichungen. Damit haben wir die Disc 1 dann auch erkundet.

 

Die bereits eingangs erwähnte Verwirrung geht auch auf der der Bonus-DVD weiter. Den Lagerfeuer-Soundloop hat man sich hier gespart, das Hauptmenü ist aber weiterhin animiert.

 

Beginnen wir also mit dem Punkt: "deutsche Fassung: Schloss des Blutes". Hier ist nicht, wie eigentlich zu erwarten, eine Abtastung einer deutschen 35mm Fassung oder wenigstens die VHS-Version zu finden. Es handelt sich um die BPoH Schnittfassung (die natürlich, auch wenn das Booklet etwas anderes behauptet, nichts mit der deutschen Fassung zu tun hat). Die Qualität ist auch hier leider Mangelhaft. So liegt der Film zwar anamorph in PAL vor, schafft es aber tatsächlich die 15 Jahre alte Letterbox US DVD, trotz gleichem Master, zu unterbieten. Das leicht gezoomte Bild, wird ergänzt von einer falsch durchgeführten Normwandlung die in NTSC-Geschwindigkeit läuft, daher permanent ruckelt, Geisterbilder zeigt und starke Treppchen-Effekte aufweist. Dazu ist die Fassung unscharf und sehr schlecht komprimiert, so dass das Bild immer wieder in völligen Klotzbrei zerfällt (wie bereits bei der Hauptfassung auf Disc 1). Bildvergleich zwischen der US DVD und der deutschen Fassung der deutschen DVD (Letterboxbalken der US-DVD wurden entfernt um den Vergleich zu erleichtern) folgen diesem Text.

 

Der deutsche Ton (welcher als Englisch angezeigt wird) ist ebenfalls stark verbesserungsfähig. Er wurde durch digitale Filterung und starke Audiokompression fast bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Trotz des extremen Rauschfilters hat man es nicht geschafft alle Neben-/Störgeräusche zu beseitigen, dazu klingt der Ton extrem verzerrt, blechern und dünn. Warum die bessere deu. Tonspur die noch beim Hauptfilm als Quelle gedient hat, nicht auch hier Verwendung fand ist unverständlich. Der Ton ist auch hier nicht vollständig. Dafür gibt es immerhin partielle Untertitel (dafür allerdings keine durchgängigen) für die Fehlstellen die hier in englischer Sprache vorliegen. Die Untertitel sind mit dicken schwarzen Balken unterlegt, fehlerhaft, unvollständig und beinhalten neben wilden Mix aus Groß- und Kleinbuchstaben auch wieder einige völlig unzugehörige Zeichen (wie wir sie ebenfalls aus den UTs zur Hauptfassung kennen). Immerhin ist der englische Ton diesmal synchron, obwohl dieser erneut starke Artefakte einer niederbitratigen Audioquelle aufweist und daher auch sehr unschön klingt. Die US DVD bietet dagegen einen natürlichen, gut verständlichen Ton. Alles in allem gibt es nichts Erfreuliches zu berichten.

 

Unter dem Punkt "geschnittene Szenen" finden sich zwei weitere Features. Die als "geschnitten Szenen der deutschen Kinofassung (in englischer Sprache)" markierten Szenen sind eigentlich die gelöschten Szenen der BPoH Fassung (gegenüber AToT). Sie sind in gleicher Zusammenstellung auch auf der US-DVD zu finden (zuzüglich des AToT- Vorspanns). Die Szene wurde seinerzeit von SWV nicht in das BPoH Master eingefügt, da sie sich qualitativ zu stark unterschieden und dienten dort als (sinnvolle) Ergänzung, da das Material sonst nicht enthalten war. Im Gegensatz dazu sind die Szenen hier in besser Qualität in der Hauptfassung auf Disc 1 vorhanden (allerdings nicht in eng. Sprache...). Untertitel gibt es nicht. Das die Szenen asynchron, ruckelig-gewandelt und geometrisch verzerrt sind (4:3 Material mit 16:9 Flag), sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt.

 

Dann haben wir noch "Szenen aus der deutschen VHS Fassung", eine Tafel klärt uns darüber auf, dass die "folgenden Szenen für die deutsche Fassung umgeschnitten wurden" und Bilder enthalten würden die nicht in der US-Fassung zu sehen sind. Richtig wäre, dass die Szene für die US Fassung umgeschnitten wurden und die deutschen Szenen der Originalfassung entsprechen. Auch diese Szenen finden sich selbstverständlich vollumfänglicher in bessere Qualität auf Disc 1, was diese Feature überflüssig macht. Im Booklet wird behauptet, dass die Szenen bisher in keiner internationalen Fassung zu sehen waren, was nicht richtig ist und sich mit der Edition selbst widerlegen lässt. Der einzige Grund warum man sich die Szenen ansehen sollte ist um zu sehen, wie nachlässig der Ton an die Hauptfassung angelegt wurde. Während der Spinnennetzfallen-Szene sind in der Hauptfassung ständig hörbare Schnitte gesetzt worden, Dialoge wurde an falschen Stellen positioniert und der Ton wechselt völlig unnötigerweise auf den ita. Dialog. Hier kann man hören, dass für diese Szene (und, wie gesagt, nicht nur für diese) ein durchgehender deutscher Ton existiert. Die Szene ist bildidentisch in der Hauptfassung enthalten, es gibt also keinen Grund, dass der Ton an anderer Stelle so zerstückelt wurde. (Die Szenen sind übrigens auch geometrisch verzerrt, dafür ist der Ton hier lauter...)

 

 

Vorspänne der int. Fassungen:

 

Der Vorspann der "deu. Kinofassung " ist ganz offensichtlich der Vorspann der BPoH Fassung mit sehr krude digital eingefügtem deutschem Titel "Das Schreckensschloss des scharlachroten Henkers" über einem Freeze-Frame. Warum sich gerade für den S8 Titel entscheiden hat, bleibt erneut Rätselhaft. Ein echte historische deutsche Titeleinblendung wie es sie z.B. auf der Today VHS gab (die offenbar vorlag, siehe "geschnittene Szene") findet sich wiederum nicht auf der DVD. Der Vorspann der US Fassung (verzerrt) ist dann der Vorspann (samt DeSade Zitat) der AToT US-Fassung. Der Vorspann ist eben jener Teil den man, wie weiter oben erwähnt, von der Montage der gelöschten Szenen entfernt hat. Der dritte Vorspann betitelt als „alternative US Fassung“ ist ERNEUT (!) der BPoH Vorspann! Dieses Mal noch unschärfer, matschiger und verzerrt.

 

Kommen wir zu den Schmalfilmfassungen, die S8 Fassung zeigt die authentische alte Super8 Fassung. Hier sind Szenen zu sehen und vor allem zu hören, die seinerzeit aus der deutschen Kinofassung entfernt wurden. Da der S8 Fassung die gleiche Synchro zugrunde liegt, hätten diese Fassung also durchaus zur Ergänzung der unvollständigen Kinosynchro getaugt. Es lässt sich ebenfalls vermuten, dass die deutsche Fassung allgemein vollständig synchronisiert wurde und erst im Zuge einer FSK Freigabe gekürzt wurde. Aber zurück zum eigentlichen Feature. Die Fassung wurde leider nicht abgetastet sondern abgefilmt und erneut sehr schlecht komprimiert. So ist das eigentlich spannende Feature leider nur bedingt ein Genuss. Zudem wurde das Bild auch noch 4:3 Pillarboxed (also 4:3 im 16:9 Rahmen) aufgespielt wodurch Auflösung verspielt wurde; dafür immerhin im einigermaßen richtigen Seitenverhältnis.

 

Bei der 16mm Schmalfilm Fassung laut Menü von "Fa. Internfilm" handelt sich offenbar um eine eigens digital erstellte Fassung. Zu sehen gibt es neben kruden und sofort erkennbaren digital erzeugten Kratzern und Flackern auch extrem aseptisch gestaltete Vor- und Endtafeln („Schmalfilm zeigt Blut im Schloß“ / „Ende“). Dazu gesellt sich ein unscharfes, in der Frameanzahl reduziertes schwarz-weiß Bild ohne Ton. Diese „Fassung“ läuft knapp 4 Minuten und besteht aus wahllos aneinander gereihten Szenen.

 

Der fr. Trailer stammt von einer schwach aufgelösten, schlecht komprimierten, abgedunkelten Quelle und sieht extrem matschig aus. (Der gleiche Trailer findet sich übrigens in guter Qualität auf der franz. DVD wieder). Der US Trailer ist in ebenso mangelhafter Qualität vorhanden. Er findet sich auch auf der US-DVD, dort allerdings mit deutlich mehr Verschmutzungen, etwas anderen Einblendungen und einem SWV Watermark.

 

Damit ist auch die Bonus-DVD erkundet.

 

 

Fazit:

 

Hier wurde wirklich die große Chance verspielt diesen herrlichen Klassiker adäquat aufzubereiten. Abgesehen von unzähligen Fehlern und Nachlässigkeiten bei der Restauration bleibt eigentlich nur die leidlich ansehbare Hauptfassung in ita. Sprache mit deu. Untertiteln. Besonders ärgerlich die unnötigerweise unvollständige deutsche Tonspur! Wer den Film einmal in Deutsch sehen will sollte eine Vorstellung der kursierenden 35mm Kopie abpassen oder im Zweifel auf die VHS Kassette ausweichen.

 

Das Bonusmaterial besteht Großteils aus überflüssigen/unbrauchbaren Features und wenn etwas reizvoll ist (wie etwa der deutsche Kinotrailer oder die S8 Fassung), muss man auch wieder mit mangelhafter Qualität leben. Zu dem sei noch erwähnt, dass das Material der beiden Single-Layer DVDs zusammen noch unter 7.5GB umfasst und somit problemlos auf einer Dual-Layer DVD Platz gefunden hätte.

Autor

Jan

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Kommentare (3)

  • lasse f.

    lasse f.

    22 Juni 2015 um 17:58 |
    Hi! Tolles, ausführliches Review. Am liebsten würde ich das Teil jetzt stornieren. Ostalgica haben ja schon "Seddok" in den Sand gesetzt. Die DVD besitzt die schlimmste Bild- und Tonqualität, die ich jemals gesehen/gehört habe. Und jetzt das! :(

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  • Marco

    Marco

    23 August 2020 um 14:11 |
    Die Neuauflage, welche im Januar 2020 erschien, ist übrigens die selbe vermurkste Fassung aus 2015. Dieses Label ist der Inbegriff für Totalausfall!

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  • Gerald Kuklinski

    Gerald Kuklinski

    29 August 2020 um 10:43 |
    Die Ostalgica Blu-ray von "Der schreckliche Dr. Hichcock" ist aber sehr gelungen.

    antworten

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