Komm und mach's mit mir

Italien, 1979

Originaltitel:

Malabimba

Alternativtitel:

Posesión de una adolescente (ESP)

The Malicious Whore (USA)

Possession of a Teenager (Int.)

Malabimba - Vom Satan besessen (Alt.)

Malabimba - Komm und mach's mit mir (Alt.)

Regisseur:

Andrea Bianchi

Kamera:

Franco Villa

Drehbuch:

Piero Regnoli

Inhalt

Bei einer Sceance auf dem Schloss der Familie Caroli will man mit der verstorbenen Frau von Andrea Caroli (Enzo Fisichella) in Verbindung treten. Stattdessen fängt man sich allerdings den Geist der durchgeknallten und ziemlich notgeilen Lucretia ein, die von der Tochter „Bimba“ Besitz ergreift, nachdem es dem Geist nicht gelang, bei Schwester/Nonnenanwärterin Sofia (Mariangela Giordano) einzufahren. Bimba darf in den folgenden Tagen die Annäherungsversuche Nais‘ (Patrizia Webley) gegenüber ihrem Vater Andrea beobachten, der sich aber vorerst sträubt, denn Nais ist mit seinem Bruder Adolfo verheiratet, der seit einem schweren Unfall völlig unbeweglich und bis zu einem gewissen Grad auch geistig weggetreten ist. Außerdem will Bimba, bzw. der Geist von Lucretia selbst ein Stück vom Kuchen. Da ihr Vater ihre Annäherungsversuche aber zurückweist, hält sie sich an dessen Bruder Adolfo, der kann sich immerhin nicht wehren und an Schwester Sofia, was Beide gar nicht gut wegstecken.

Review

Unter dem Pseudonym „Andrew White“ inszenierte Andrea Bianchi diesen sleazigen Kracher. Interessant ist, wie weit die Ansichten und Beschreibungen verschiedener Reviewer hier auseinander gehen. Einer findet gar, dies sei das beste italienische Exorzist Rip-off. Na gut, lass ich mal so stehen. Einem anderen, der die Pornoinserts unappetitlich fand, empfehle ich, beim nächsten Mal genauer hinzusehen. Was bitteschön ist an Patrizia Webley unappetitlich? Ich konnte nichts feststellen. Auch in punkto Inserts wäre ich mir hier nicht so sicher, dass es sich um Fremdmaterial handelt, scheinen mir doch die Originaldarsteller zu sein. Produziert wurde „Malabimba“ von Gabriele Crisanti, der uns später noch „Giallo a Venezia“, „Patrick lebt“, Bianchis „Die Rückkehr der Zombies“ und das „Malabimba“ Rip-Off „La Bimba di Satana“ bescherte. Auch hier bin ich völlig anderer Ansicht, wenn ein Reviewer meint, „La Bimba di Satana“ wäre deutlich besser. Franco Villa liefert hier in „Malabimba“ eine schöne Kameraarbeit, der Film hat einige wirklich unheimlich-gelungenen Einstellungen, und die Hardcore-Szenen, wie schon angedeutet, recht geschmackvoll. Nichts davon konnte ich in „La Bimba di Satana“ feststellen, mit seinen gefakten Holzpenis-Szenen.

 

Die Musik, ein bisschen Berto Pisano von „Die Mörderbestien“ eingefügt, der Rest wohl eher von Elsio Mancuso, vermute ich mal ganz dreist.

 

Die Hauptdarstellerin Katell Laennec, lt. imdb ihr einziger Film, bei dem Namen kein Wunder. Aber – die Dame hab‘ ich schon gesehen, in den „Alpha France-Archives“, aber trotz allem Herumbasteln mit dem Namen, ist es mir nicht gelungen, sie zuzuordnen. Da die Dame aber tatsächlich auch aus Paris stammt, bin ich mir ziemlich sicher. Bei der Masse an „Alpha France“-Filmen ist es aber auch schwer, sich da jetzt an betreffende Titel zu erinnern. Mariangela Giordano kennen wir natürlich alle, und wie in den meisten Produktionen ihres langjährigen Lebensgefährten Gabriele Crisanti, ist sie mit dabei, als Nonnenanwärterin - da hat sie mit ihren 42 RealLife-Lebensjahren zur Zeit des Drehs aber lange warten müssen... Patrizia Webley, und das sage ich als nicht allzugroßer Blondinen-Fan, ist scharf, kann man nicht abstreiten, will man auch gar nicht. Erwähnenswert ist natürlich noch Elisa Mainardi, in zahlreichen Fellini-Filmen zu sehen, hier in der Rolle des Mediums.

 

Das Ende von „Malabimba“, das ich nicht verrate, aber hat jemand verstanden, was aus dem Geist geworden ist? Egal, interessant ist, die Story hätte auch ohne Geist als Erotik-Film über die erwachenden Sehnsüchte eines Teenagers funktionieren können. Und da fällt einem die Originalvermarktung der deutschen Kinofassung auf: „Komm und mach‘s mir – Die Sexspiele einer 17-jährigen“ mit einem Poster, dass einen Teenager beim Liebkosen des Spiegelbilds zeigt. Ob die Zuschauer da wohl ein Horror-Erotik-Drama erwartet haben?

 

Ansonsten gibt es auch einige Anflüge von (unfreiwilligem?) Humor. Bimba beim Liebespiel mit ihrem Plüschtier, doch dem fehlt ein gewisses Teil, das ihre Befriedigung vervollkommnen könnte. Also sticht sie mit einem Messer mehrfach in die unvollkommene Stelle und stopft eine Kerze rein, was entsprechende Empörung bei ihrer Familie auslöst.

 

Alles in Allem ist „Malabimba“ zwar weit davon entfernt, jedermanns Geschmack zu treffen, aber in jedem Fall gelungen, in was auch immer uns Andrea Bianchi mitteilen wollte...

Filmplakate

Links

OFDb

IMDb

 

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