Laura - Eine Frau geht durch die Hölle

Frankreich | Italien, 1982

Originaltitel:

Violenza in un carcere femminile

Alternativtitel:

Violencia en una cárcel de mujeres (ESP)

Pénitencier de femmes (FRA)

Caged Women (USA)

Chicks in Chains

Emanuelle Reports from a Women's Prison

Emmanuelle in Hell

Violence in a Women's Prison

Women's Penitentiary 4

Laura - Revolte im Frauenzuchthaus

Deutsche Erstaufführung:

09. September 1982

Regisseur:

Bruno Mattei

Inhalt

Die Reporterin Laura „Emanuelle“ Kendall (Laura Gemser) lässt sich undercover in das berüchtigte Gefängnis Santa Caterina einweisen, um etwas über die dortigen Machenschaften herauszufinden. Und diese wären wie folgt: die Direktorin des Frauengefängnisses (Lorraine de Selle) hat sich mit dem Direktor des benachbarten Männerknasts (Jacques Stany) zusammengetan und zum gemeinsamen Lustgewinn lassen sie sich von Grausamkeiten an den weiblichen Gefangenen stimulieren. Und dann wäre da noch die Chefaufseherin Madame Rescaut (Franco Stoppi), deren Prügelorgien keine der Gefangenen in die Hände fallen will, abgesehen von ihrer Spionin unter den Gefangenen, der lesbischen Hertha (Francoise Perrot). Laura findet in dem Gefängnisarzt Dr. Moran (Gabriele Tinti) einen Unterstützer – doch der sitzt selbst ein, wegen Sterbehilfe an seiner Frau. Als Lauras Tarnung aufzufliegen droht, kann nur er ihr noch helfen.

Review

Die Zusammenarbeit zwischen Bruno Mattei, Claudio Fragasso und dessen Frau Rossella Drudi begann 1980. Für Cinemec drehte Mattei überirdisch „Das süße Leben der Nonne von Monza“ (La vera storia della monaca di Monza, 1980), während Fragasso in den Katakomben darunter an „The Other Hell“ (L’Altro inferno, 1980) arbeitete. Die gemeinsame Zusammenarbeit von Fragasso/Mattei plus Rossella Drudi erwies sich als erfolgreiches Schnellkonzept. Beide führten Regie bei gleichzeitig entstehenden Produktionen, Mattei lieferte Ideen, die von Fragasso und hauptsächlich Drudi (anfangs zumeist uncredited) zu Drehbüchern wurde. Am Schnitt arbeitete man ebenfalls gemeinsam. Dass Claudio Fragasso bei diesen Filmen meist nur als Regieassistent gecredited wird, bezeichnet dieser als falsch. Er sei Regisseur, habe niemals nur assistiert.

 

Ähnlich lief es bei „Laura – Eine Frau geht durch die Hölle“ und „Laura II – Revolte im Frauengefängnis“ (Blade Violent - I violenti, 1983). Zusammen mit französischen Co-Produzenten hatte man ein unbrauchbares Drehbuch von Ambrogio Molteni, welches Fragasso und Drudi neu schrieben. Für die Studioszenen nutzte man in den de Paolis-Studios zwei Stockwerke, in einem drehte Mattei „Laura – Eine Frau geht durch die Hölle“, in dem anderen Fragasso „Laura II – Revolte im Frauengefängnis.“ Die Besetzung war die Gleiche, für größere Szenen mit mehr als zwei, drei Darstellern kam man als Regie-Team zusammen. Außenaufnahmen entstanden am Monte Porzio Catone nahe Rom, unter anderem in der Villa Mondragone. Und so hatten die produzenten nach fünf Wochen zwei fertige Filme, die international vermarktet wurden. Rossella Drudi übernahm die Supervision des Dubbings.

 

Die Besetzung war ideal. Mittelpunkt der Story ist Laura Gemser, bekannt durch ihre Black Emanuelle-Filme, sie brachte Ehemann Gabriele Tinti ins Spiel, aber den bekamen Regisseure ohnehin meist dazu, wenn sie Laura engagiert hatten. Die Beiden sollen auch ein sehr nettes Paar gewesen sein, dass sehr liebevoll miteinander umging. Lorraine de Selle wurde von Fragasso ins Spiel gebracht, der sie ursprünglich eher als Produzentin kannte, sie aber für eine gute Schauspielerin hält. Ebenso wie Franca Stoppi, mit der Fragasso schon in „The Other Hell“ gearbeitet hatte.

 

Kommen wir zum Film selbst, der ziemlich over-the-top ist. Folter, Missbrauch, gefräßige Ratten, sabbernde Triebverbrecher, ein karikaturesker Schwuler, großbrüstige, sich in ihrer Leidenschaft wälzende Frauenleiber, eine Gefängnisdirektorin in Lingerie, und ein Catfight um einen Eimer voll Scheiße. Nichts für Kino-Feinschmecker aber ein sehenswertes Sleazefest, das obendrein noch was fürs Herz vorweisen kann. Sympathisch sind die Rollen einer alten Gefängnisinsassin, deren bester Freund eine Kakerlake ist, dann aber ihre Mütterlichkeit für Laura entdeckt. Zusätzlich eine herzzerreißende Geschichte um einen Arzt, der nun im Gefängnis sitzt, nur weil er bei seiner krebskranken Frau Sterbehilfe geleistet hat. Aufs Schamloseste wird er von der Reizwäsche-Direktorin zur Liebe gezwungen, und Gott, ich wäre so gerne an seiner Stelle gewesen. Lorraine de Selle sieht so heiß aus in diesem Film.  Aber vermutlich würde die knüppelharte Bestrafung durch Franca Stoppi auf dem Fuße folgen, also lieber nicht.

Veröffentlichungen

Unter dem Titel „Violence in a Women’s Prison“ erschien „Violenza in un carcere femminile“ unlängst von Severin Films ungekürzt und in englischer Sprache auf Blu-ray. Im Bonusmaterial findet sich ein sehr kurzer Ausschnitt eines Archivinterviews mit Bruno Mattei und ein längeres Exklusiv-Interview mit Claudio Fragasso, Rossella Drudi und deren gemeinsamer Katze.

Filmplakate

Links

OFDb
IMDb

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