Was für ein Start ins neue Jahr... nachdem der Mainstream in den letzten Tagen und Wochen kaum ohne Trauermeldungen auskam, ist am gestrigen Donnerstag der wundervolle Franco Citti im Alter von 80 Jahren von uns gegangen.
1961 verhalf Pier Paolo Pasolini dem gebürtigen Römer und Theaterschauspieler zu seinem Leinwanddebüt. Es folgten viele weitere Kollaborationen, Citti gehörte zu Pasolinis Stammensemble. Ende der 60er Jahre fand er über den Italowestern mit Carlo Lizzanis "Mögen sie in Frieden ruh'n" (Requiescant, 1967) und Enzo G. Castellaris "Töte alle und kehr allein zurück" (Ammazzali tutti e torna solo, 1968) den Weg in die exploitativeren Gefilde des italienischen Genrekinos. Der schmierige, fiese Kleinganove war ihm wie auf den Leib geschneidert. Er hinterließ Spuren in Siro Marcellinis "Quintero - Das As der Unterwelt" (La legge dei gangsters, 1969) mit Klaus Kinski, Brunello Rondis "Ingrid sulla strada" (1973) mit Janet Agren und natürlich auch in Ruggero Deodatos "Eiskalte Typen auf heißen Öfen" (Uomini si nasce poliziotti si muore, 1976) an der Seite von Marc Porel, Ray Lovelock und Adolfo Celi. 1972 ist er als Calo in Francis Ford Coppolas "Der Pate" (The Godfather, 1972) zu sehen, 1990 erneut im dritten Teil der Saga.
Weitere Highlights seiner langen Karriere sind zweifelsohne Elio Petris "Todo modo" (1976) mit Gian Maria Volontè und Marcello Mastroianni, Marino Girolamis "Die blutigen Spiele der Reichen" (Roma, l'altra faccia della violenza, 1976) mit Marcel Bozzuffi und Anthony Steffen, sowie der unglaublich schmierige "Höllentrip ins Jenseits" (Eroina, 1980) mit Helmut Berger und Corinne Cléry. Er hinterlässt eine bittere Lücke in der Reihe großer Darsteller...
Möge er in Frieden ruhen!