Las chicas del Golden Saloon (ESP)
Las chicas del Saloon Dorado (ESP)
Les orgies du Golden Saloon (FRA)
La ragazza del Golden Saloon (ITA)
Bösewicht Sabata (Roger Darton) entführt junge Frauen, um sie als Prostituierte im „Golden Saloon“ einzusetzen. Doch die junge Molly (Sandra Julien) flieht und begegnet dem maskierten Rächer „Richard Le Noir“, manchmal auch „Richard III.“ genannt und verbündet sich mit ihm.
Das wird kurz. In den frühen 70er Jahren produzierten Marius Lesoeur und Pierre Quérut eine Reihe von Sexy Western, meist zusammengesetzt aus Alt und Neu. Die Resultate waren allesamt trist und lagen mitunter ein paar Jährchen in der Schublade, bevor sich ein Käufer fand.
LES FILLES DU GOLDEN SALOON ist zusammengebastelt aus Neumaterial und Szenen aus Mario Caianos MIT COLT UND MASKE (Il segno del coyote, 1963). Filmdatenbanken benennen Gilbert Roussel als Regisseur, diverse Titelcredits und Poster dagegen Darsteller Pierre Taylou. Die neuen und alten Szenen werden verknüpft von einem Off-Sprecher, dessen düstere Prognosen nur wenig zum komödiantischen Stil des Endergebnisses passen.
Dieses Endergebnis ist so traurig, dass selbst die Pferde vor dem Golden Saloon schon zu Anfang die Flucht ergreifen und dabei Requisiten niederreißen. Die Darsteller improvisieren und sollen dabei komisch sein. Ich hätte fast geweint. Die „Erotikszenen“ sind schwach und verpuffen ohne jeden Effekt. Das englische Dubbing ist lachhaft.
Die Besetzung fährt schon einiges auf, zumindest für Eurociné-Fans. Bei den Herren finden sich so Roger Darton (der Gouverneur aus Jess Francos FRAUENGEFÄNGNIS, 1975), Claude Boisson alias Yul Sanders und Pierre Taylou. Bei den Damen ist der Tisch reicher gedeckt. Neben Sandra Julien (SEXUAL-TERROR DER ENTFESSELTEN VAMPIRE, 1971) gibt es eher kurze Blicke auf Evelyne Scott, Alice Arno, Gilda Arancio und Catherine Laurent. Ebenfalls eine kurze Rolle – als Pianist, was sonst – spielt Daniel White, der auch den Soundtrack beisteuerte.
Zurück zur Regie – wollen wir wetten? Pierre Chevalier. Stillosigkeit, Besetzung und teils auch die Requisiten erinnern doch stark an die nur kurz zuvor von Eurociné produzierten Chevalier-Filme CONVOY DER FRAUEN (Convoi de femmes, 1974) und DAS SCHIFF DER GEFANGENEN FRAUEN (La maison des filles perdues, 1974). Und alle sind gleichsam hartes Brot.