Pyro… The Thing without a Face

Spanien | USA, 1964

Originaltitel:

Fuego

Alternativtitel:

O Homem Sem Face (BRA)

Wheel of Fire (GBR)

Fuego del deseo (MEX)

A Cold Wind from Hell (USA)

Phantom of the Ferris Wheel (USA)

Fire

Inhalt

Der erfolgreiche Architekt Vance Pierson (Barry Sullivan) hat die Nase voll von Arbeiterwohnungen und will sich größeren Projekten zuwenden. Hierzu nimmt er eine Einladung aus Spanien an, wohin er mit seiner Frau und seiner Tochter reist, und bekommt dort den jungen Kollegen Julio (Fernando Hilbeck) zur Seite gestellt. Auf der Suche nach einem Haus begegnet Vance Laura Blanco (Martha Hyer), die gerade im Begriff ist ihr Haus anzuzünden, um die Versicherungssumme zu kassieren. Vance beginnt eine Affäre mit Laura und hört nicht auf Julio, der ihn eindrücklich vor Laura warnt – sie sei gefährlich.

 

Als nach mehreren Monaten auch Vance Frau Verna (Sherry Moreland) nicht mehr die Augen vor der Affäre ihres Ehemannes verschließen will, will dieser endgültig mit Laura Schluss machen. Über Lauras abschließende Frage, ob er sie denn heiraten würde, wenn seine Frau und Tochter nicht wären, denkt er nicht länger nach. Ein Fehler, wie sich zeigt. Nur kurze Zeit später legt Laura in seinem Haus einen gut ausgeklügelten Brand, bei dem nicht nur Vance Frau und Tochter getötet werden, sondern auch er selbst schwere Verbrennungen davonträgt. Er schwört Laura Rache, schwört ihr und ihrer Tochter genau das Gleiche anzutun, sie bei lebendigem Leib zu verbrennen.

 

Die Ärzte geben Vance allerdings kaum eine Heilungschance, er würde nie wieder menschlich aussehen, könne nie wieder richtig gehen und seine Hände seien unbrauchbar. Und doch ist Vance plötzlich aus dem Krankenhaus verschwunden. Jahre später lebt Laura versteckt auf einer kleinen Insel vor Galizien, und ein Jahrmarkt kommt in die kleine Ortschaft. Bei ihnen befindet sich der Betreiber eines Riesenrads, dessen Vergangenheit niemand kennt. Und Liz (Soledad Miranda), die junge Tochter des Jahrmarktbesitzers, hat ein Auge auf den älteren Mann geworfen.

Review

Bei „Fuego“ oder „Pyro“ von Regisseur Julio Coll handelt es sich um eine Co-Produktion zwischen der Universal Espanola und der Sydney W. Pink Productions, in den USA vertrieben von American International Pictures. Sydney W. Pink hatte bereits im Jahr zuvor mit Staraufgebot in Spanien die Produktion „Die Kastilier“ von Javier Setó mitfinanziert, in der in einer kleinen Rolle auch eine junge Soledad Miranda zu sehen war. So auch hier in „Pyro.“

 

Was erwartet man von einem Film mit einem Verleihtitel wie „Pyro…The Thing without a Face?“ Zumal, wenn man hört, dass die Rolle von Vance Pierson zunächst an Vincent Price gehen sollte. Womöglich etwas völlig anderes als wenn man nur den Originaltitel „Fuego“ hört, der Hitze und Leidenschaft verspricht. Und so führt einen der US-Titel zunächst in die Irre. Denn die gesamte erste Hälfte des Films befinden wir uns in einem verdammt gut gemachten und spannenden Drama, das langsam in Richtung Krimi abdriftet. Feuer spielt eine wichtige Rolle, denn Laura will bei ihrer ersten Begegnung mit Vance nicht einfach nur ihr Haus abbrennen, sie hat vielmehr einen verdammt guten und technisch ausgeklügelten Plan, wie sie das tun kann, ohne dass Feuerwehr oder Polizei Brandstiftung vermuten würden.

 

Über Lauras Vergangenheit erfahren wir ein wenig von Piersons spanischem Kollegen Julio und etwas durch Laura selbst. Ihr einstiger Ehemann ist tot, wie oder warum wissen wir nicht. Aber Lauras Tochter – ihr Vater ist auch mein Vater, erzählt Laura dem geschockten Pierson, der noch immer keine Ahnung hat, welche Katastrophe seinem Leben bevorsteht. Alles hochspannend mit einem niederschmetternden Halbfinale, in der die Liebhaberin tatsächlich Frau und Tochter Vance Piersons verbrennt. Dass er vorzeitig nach Hause zurückkehrt und bei dem Versuch seine Familie doch noch zu retten schwere Verbrennungen erleidet, hat Laura so allerdings nicht geplant. Nichtsdestotrotz ist sie dumm genug, um im Krankenhaus aufzukreuzen. Und so endet die erste Hälfte des Films mit einem dramatischen Racheschwur, der der Brandstifterin das Blut in den Adern gefrieren lässt.

 

So weit, so gut, nur leider geht es danach etwas abwärts. Julio Coll schafft es zwar, seinen Stil bei- und den Zuschauer bei der Stange zu halten, aber von da an trübt ein Hauch von Unwahrscheinlichkeit die übrige Story – welche ich nicht verraten werde, außer dass Soledad Miranda eine wichtige Rolle dabei spielt. Und mehr musste ich nicht wissen, um mir diesen eher seltenen kleinen Film anzusehen, der mich doch sehr zu fesseln vermocht hat.

Links

OFDb
IMDb

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