Le sexy goditrici (ITA)
Les nonnes en folie (FRA)
Als in einem zentralamerikanischen Land mal wieder ein Militärputsch zu einer neuen Regierung führt, finden Soldaten im Puff von Madame Simone (Monica Swinn) den Revolutionär Carlos Ribas (Fred Williams) vor. Nicht nur dieser, sondern auch die Prostituierten werden verhaftet, doch zumindest den Mädchen gelingt die Flucht. Sie verstecken sich als Nonnen verkleidet in einem Karmeliter-Kloster und planen von dort Ribas Befreiung.
Nach dem hervorragenden LORNA…THE EXORCIST (Lorna, l'exorciste, 1974) machte Franco erst mal einen Rückschritt und inszenierte die komödiantische Erotik-Farce LES CHATOUILLEUSES, den man am ehesten mit dem ebenfalls nur kurz zuvor entstandenen MÄDCHEN FÜR INTIME STUNDEN (Célestine... bonne à tout faire, 1974) vergleichen kann. Leider erreicht LES CHATOUILLEUSES weder in Sachen Charme noch witziger Leichtigkeit die Qualität des genannten Films, sondern kann eine äußerst harte Sichtung werden.
Für diese CFFP-Produktion schrieb Alain Petit – zeitgleich mit dem Drehbuch zum nachfolgenden und ebenfalls eher schwachen DER SEXY PLAYBOY (Le jouisseur, 1975) – nach einer Idee von Franco Drehbuch und Dialoge. Im Fall von LES CHATOUILLEUSES muss man von einer vertanen Chance sprechen. Abgesehen von den schönen Locations des Palácio dos Condes de Castro Guimarães und der schönen portugiesischen Umgebung kann der Film mit einer etwas größeren Besetzung und handlungsgerechten Kostümen aufwarten. Die Darsteller – praktisch ein Who-is-Who – der CCFP-Produktionen Francos, agieren mit sichtlichem Spaß an der Sache, sind aber von Story und Dialogen verlassen. So gelingt es ihnen nicht, den Zuschauer in den Spaß mit einzubeziehen.
Das größte Problem sind natürlich die Dialoge. Eine solche Erotik-Farce lebt von ihrem dialektischen Fluss, und gerade der fehlt. Ich habe auch extra mit dem Anschauen dieses Franco-Films gewartet, bis mir endlich eine halbwegs brauchbare Untertitel-Datei für den französischen Ton zur Verfügung stand. Der lag schon lange bei mir auf Halde. Leider haben die Untertitel nicht viel Bemerkenswertes zutage gefördert. Ja, ein paar Passagen sind witzig, aber angesichts des Gesamtfilms möchte man da fast von Zufall sprechen.
Die französische Kinofassung hatte wohl eine Lauflänge von 102 Minuten und dürfte im Wesentlichen dem VHS-Rip von knapp 97 Minuten entsprechen. Für die Musik benennen die Credits Robert de Nesle (wohl kaum) und André Benichou. Kurioserweise ist abgesehen von einem kurzen Synthesizer-Stück etwas völlig anderes zu hören, eher folkloristisch Töne, aber sehr hübsch.
Für den italienischen Porno-Markt wurde eine 67-minütige Kurzfassung geschnitten, die zudem Inserts erhält. Hier findet man dann tatsächlich Musik von André Benichou, aber auch anderes, insbesondere während der Inserts. Habe ich da Alan Parsons Project und Pink Floyd gehört? Kurioserweise ist diese verstümmelte Fassung ausnahmsweise mal die Unterhaltsamere, vermutlich weil einem eine Menge beinharter Humor erspart bleibt. Kein Meisterwerk.