Simon
Hallo.
Wenn ich den Film im O-Ton schauen möchte, verstehe ich es richtig, dass die Originalsprache Englisch ist, obwohl es sich um...
L'humanoïde (FRA)
Cosmos King (ITA)
El humanoide (ESP)
The Humanoid (USA)
Der böse Lord Graal (Ivan Rassimov) will die Herrschaft über das friedliche Metropolis an sich bringen, welches von seinem Bruder (Großer Bruder, gespielt von Massimo Serrato) regiert wird. Dabei bedient er sich der Hilfe des teuflischen Wissenschaftlers Dr. Kraspin (Arthur Kennedy), welcher seinerseits noch eine Rechnung mit der Prinzessin Barbara (Corinne Cléry) zu begleichen hat. Kraspin will eine Armee aus mutierten Humanoiden schaffen, die Metropolis erobern sollen. Sein erstes Versuchsobjekt wird der Raumpilot Golob (Richard Kiel), welcher zum zähnefletschenden, unverwundbaren Hulk wird. Hilfe kommt von dem kleinen Jungen TomTom, welcher über außergewöhnliche Kräfte verfügt.
Oh, es schmerzt. Lange lag „Kampf um die 5. Galaxis“ auf meiner Festplatte brach, da ich Schlimmes ahnte. Doch nun ist es passiert. Nach Erstsichtung dieses Sci Fi-Desasters von Aldo Lado hat meine persönliche Liste der 10 schlechtesten Filmgurken, die meine überstrapazierten Augen je zu Gesicht bekamen, einen Neuzugang. Und es schmerzt wirklich, denn schließlich hat Aldo Lado ein paar wirklich gute Filme gemacht. Dieser gehört nicht dazu.
Viele Reviewer bescheinigen „Kampf um die 5. Galaxis“ einen hohen Unterhaltungswert wegen des Trash-Faktors. Aber sorry, dafür ist er mir zu langweilig. Zunächst scheint es, als solle die Figur von Leonard Mann als Held aufgebaut werden, doch bevor er dann zum Einsatz kommt, folgen erst mal endlose Dialoge. Noch etwas: wenn es einem Roboterhund gelingt, gestandene Darsteller wie Arthur Kennedy, Massimo Serrato, Ivan Rassimov, Corinne Cléry und Barbara Bach an die Wand zu spielen, dann ist bei der Regie etwas schief gelaufen.
Viele Elemente des Films sind natürlich an Star Wars angelehnt, so auch die Kostüme. Ivan Rassimov ist kaum zu erkennen als Lord Graal, mit seiner Vader-ähnlichen Maske im Gesicht. Die schwarzen „Uniformen“ von Graal und seinen Schergen sehen allerdings eher nach Lord Helmchens Natursektspielen im Darkroom aus. Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Rassimov viel bedrohlicher hätte wirken können, hätte man ihn sein Gesicht und seine Mimik einsetzen lassen.
Richard Kiel wirkt als Raumpilot Golob zunächst sympathisch. Nach seiner Verwandlung in den Humanoiden ist er dagegen unfreiwillig komisch. Unerträglich ist er, nachdem TomTom ihn vom Einfluss des Dr. Kraspin befreit hat und er als gutmütiger Schwachsinniger die Galaxis unsicher macht. Am Ende bekommt er noch einmal eine menschliche Szene und entschädigt uns so für die Abscheulichkeiten der letzten guten Stunde.
Auch die Crew hinter der Kamera liest sich wie ein Who is Who des Erfolgs, was es umso unerklärlicher macht, warum „Kampf um die 5. Galaxis“ so gnadenlos misslungen ist. Enzo G. Castellari – durchaus ein Regisseur mit wechselhaften Leistungen – zeichnete sich als 2nd Unit-Regisseur für die Action verantwortlich. Kameramann war Silvano Ippoliti, sowie Giovanni Bergamini für Castellaris Second Unit. Beide liefern nichts Herausragendes. Die Musik von Morricone, was hat der sich dabei gedacht? Grässlich. Das Titelstück ist gut, passt aber nicht so recht zu den Actionszenen im Finale. Für die Special Effects sind – man halte sich fest – Namen wie Antonio Margheriti, Germano Natali, Armando Valcauda (Star Crash), Gianetto de Rossi und Maurizio Trani gecredited, als Stunt-Koordinatoren Goffredo Unger und Alberto Dell’Aqua, doch alles ist einfach nur furchtbar.
Und ja, ich bin sauer. Was für eine Zeitverschwendung. Höhepunkt des Films: der Roboterhund kann gelbe Schmiere pinkeln. Fairerweise sollte ich am Schluss noch erwähnen, dass mithilfe der deutschen Synchro die Langeweile etwas gedämpft wird.
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Andeh
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