The Falling Man

Italien, 1968

Originaltitel:

Quella carogna dell'ispettore Sterling

Alternativtitel:

The Falling Man (USA)

Frame up – Una intriga mortal (?)

Regisseur:

Emilio Miraglia

Inhalt

Ex-Inspector Sterling (Henry Silva) sucht in seiner Heimatstadt San Francisco die Killer, die seinen Sohn und einen seiner Informanten getötet haben. Der Informant wurde vor seinen Augen mit seiner Dienstwaffe erschossen.  Dafür wurde Sterling zwar nicht angeklagt, musste aber den Polizeidienst quittieren. Die zwei Täter kennt er, doch die wahre Identität des Drahtziehers im Hintergrund, den er nur unter dem Spitznamen „Charlie“ kennt, liegt noch im Dunkeln.

Review

Wäre „Quella carogna dell'ispettore Sterling“ nicht in San Francisco angesiedelt, hätten wir hier wohl einen der frühen klassischen Poliziesco härterer Gangart. Dafür schießt einem schnell „Dirty Harry“ durch den Kopf, auch wenn Sterling nicht mehr im Polizeidienst ist und es sich um eine reine „Ex-Cop will seine Unschuld beweisen, hinterlässt aber nur Leichen“-Story handelt. Bemerkenswert ist natürlich, wir befinden uns natürlich noch drei Jahre vor „Dirty Harry“ und ein sehr jung aussehender Henry Silva darf sich schon vor einem Reporter darüber beschweren, wie die Presse der Polizei auf der einen Seite Untätigkeit anhängt, wenn man Täter nicht erwischt und andererseits von unnötiger brutaler Polizeigewalt spricht, wenn man Nägel mit Köpfen macht.

 

Nach und nach erfahren wir in Rückblenden warum und auf wen es Sterling eigentlich abgesehen hat, und die Hinrichtung des Informanten und die Erschießung seines kleinen Sohnes sind für 1968 schon recht heftig.

 

Aber mehr wird jetzt nicht verraten, kommen wir sattdessen zu den Hintermännern. Emilio Miraglia hat diesen Film sehr abwechslungsreich und stimmig unter dem Namen „Hal Brady“ inszeniert mit einer professionellen Kameraarbeit von Erico Menczer, der sogar seinen richtigen Namen benutzen durfte. Etwas schwieriger wird es schon bei den Drehbuchautoren, und während Imdb keinen Rat weiß, hat das italienische wikipedia zumindest „Dean Maurey“ als Dino Maiuri identifiziert, hat aber auch keinen Namen für „Frank Hatired“ (echt mal jetzt?) parat. Der tauchte schon als Autor bei Miraglias „Assassination“ (auch mit Henry Silva) auf, und wenn ich jetzt mal ganz wild herumraten darf, tippe ich mal auf Emilio Miraglia selbst.

 

Übrigens sollte man auch „Assassination“ unbedingt mal gesehen haben.

 

Die Musik kommt von Robby Poitevin und kommt nicht wie ein klassischer Score sondern sehr abwechslungsreich mit vielen sehr unterschiedlichen Tracks daher. Leider war Poitevin wohl nur eine vorübergehende Erscheinung im Bereich der Filmmusik (1965 – 1969).

 

Weitere Pseudonyme findet man bei Pier Paolo Capponi, der als „Paul Carey“ dabei ist, und d’Amatos „Mörderbestie“ Luciano Rossi ist als „Edward G. Ross“ mit von der Partie. Für den Schnitt tritt Sergio Montanari als „Sergius Hillmann“ auf, dagegen hat Art Director „Lucky Pulling“ (ernsthaft?) es mir seinem dämlichen Pseudonym nicht mal auf Imdb geschafft.

 

Beba Loncar ist ein echter Hingucker und durfte genau wie Henry Silva und Keenan Wynn ihren richtigen Namen benutzen.

 

Problematisch wird es, möchte man den Film in einer sinnvollen Fassung sehen, versteht aber kein Italienisch. Es gibt den Film ungekürzt mit seltsamerweise komplettem englischem Dubbing, aber die ursprüngliche englischsprachige Fassung war nicht nur 10 Minuten kürzer sondern enthielt Szenen in anderer Reihenfolge, was zu Änderungen in den Handlungsabläufen und sogar bei der Story selbst führte. Deshalb sind die englischen Dialoge in der Uncut-Version nicht immer ganz stimmig. Kann man aber mit leben. Andere kleine Fehler dagegen, zum Beispiel wenn ein Informant Silva zum Hotel Mayfair schickt, draußen dann aber deutlich Hotel Mayflower zu lesen steht gibts geschenkt.

Filmplakate

Links

OFDb

IMDb

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.