Paco - Kampfmaschine des Todes

Italien, 1986

Originaltitel:

Vendetta dal futuro

Alternativtitel:

Keruak, O Exterminador de Aço (BRA)

Destroyer - Brazo de acero (ESP)

Atomic Cyborg (FRA)

Fists of Steel (GBR)

O Braço Exterminador (POR)

Hands of Steel (USA)

Return of the Terminator

Deutsche Erstaufführung:

17. April 1986

Regisseur:

Sergio Martino

Inhalt

Um sich des volksfreundlichen Oppositionellen Reverend Moseley (Franco Fantasia) zu entledigen, schickt die sogenannte Foundation unter Leitung von Francis Turner (John Saxon) einen Cyborg, um Moseley trotz strengster Bewachung zu töten. Bei diesem Cyborg handelt es sich um einen Ex-Soldaten namens Paco (Daniel Greene), der im Krieg Arme und Beine verlor und in Folge von der Foundation zu einer tödlichen Kampfmaschine ohne Erinnerung zusammengepuzzelt wurde.

 

Paco entdeckt jedoch im Angesicht des erblindeten und im Rollstuhl sitzenden Moseley seine Menschlichkeit und bricht ihm nur mit einem gezielten Schlag das Schlüsselbein. Anschließend treibt es ihn Richtung Arizona, wo er als Mensch seine Wurzeln hatte und nicht mal ein Säureregen kann ihn aufhalten. Nach Zusammenbruch seines Wagens landet er in der Wüstenspelunke von Linda (Janet Agren), wo Trucker sich mit Armdrücken vergnügen und Prostituierte die großen Gewinner der Gesellschaft zum Beischlaf hinführen.

 

Die Foundation ist erbost über das Versagen des Cyborgs und begibt sich auf die Jagd nach ihm. Dabei helfen soll der ausländische Profikiller Howell (Claudio Cassinelli), unterstützt von ein paar neueren Cyborgs und dem Fernfahrer Raoul (George Eastman), welcher wegen eines verlorenen Armdrückens einen Groll gegen Paco hat. Paco hat jedoch nicht Absicht zur Foundation zurückzukehren, zudem will er lInda beschützen, die sich in ihn verliebt hat.

Review

Im Sommer 1985 drehte Sergio Martino (unter dem Pseudonym Martin Dolman) „Vendetta dal Futuro“, welcher einer der letzeten Filme Martinos ist, der es in Deutschland zu einer Kinopremiere brachte, damals unter dem Titel „Paco – Kampfmaschine des Todes.“ Danach ging es für Martinos Filme hier meist Direct-To-Video, ein Schicksal dass er wegen der ausgehenden Italo-Filmära mit anderen teilte – zumindest mit jenen, die überhaupt noch Gelegenheit bekamen, etwas zu drehen. Lediglich „Sein härtester Gegner“ (Qualcuno pagherà, 1988) und „American Rikscha“ (American risciò, 1990) scheinen später noch kleinere Kinopremieren erlebt zu haben.

 

In die Kinos kam „Paco – Kampfmaschine des Todes“ erst ein Jahr nach den Außendreharbeiten in Arizona, wofür es wohl zwei Gründe gibt: den tragischen Tod Claudio Cassinellis bei einem Hubschrauberabsturz sowie die Tatsache, dass John Saxon seine Szenen aus Gewerkschaftsgründen nur in Italien drehen wollte – was ihm wohl das Leben gerettet hat, wie er sagt. Der Absturz des Helikopters fand wohl nicht während eines Szenendrehs sondern beim morgendlichen Transport Cassinellis vom Hotel zum Drehort in der Wüste statt, wie Sergio Martino mal in einem Interview bemerkte.

 

Zum Film: trotz einiger Anleihen bei „Terminator“ kommt Paco noch ganz spannend daher, auch stellt sich die Frage, ob die Passagen mit den Truckern als Armdrücker nicht Menahem Golan zu seinem Stallone-Megaflop „Over the Top“ inspirierten. Der Film hat eine gute Besetzung, neben Janet Agren, John Saxon und eben Claudio Cassinelli hat Donald O’Brien eine kleine und unangenehme Begegnung mit einem Paar von Foundation-Killern. Daniel Greene wirkt in dem Kampfszenen manchmal unfreiwillig komisch, aber ganz gleich wie es aussieht, von ihm eine reingebrettert bekommen möchte man trotzdem nicht. Claudio Simonetti lieferte einen preiswerten, aber passenden Score.

 

In Großbritannien erschien „Vendetta dal Futuro“ nun als Blu-ray von 88 Films und hier beginnen meine Probleme mit Paco. Die Qualität der Blu-ray ist klasse, allerdings offenbaren sich hier sehr deutlich die Schwächen des Films. Unübersehbar sind die Passagen, die man wohl deutlich preiswerter im Studio bzw. in Innenräumen drehte, auch die Special Effects – unter anderem von Sergio Stivaletti und den Ricci-Brüdern – sind von wechselhafter Qualität. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit den Eindruck – wohl wegen der Arizona-Location – eher eine Fabrizio de Angelis Regiearbeit zu sehen, denn einen Martino-Film.

 

Erwähnt sei noch, dass George Eastman in der englischen O-Tonfassung ebenso wie Claudio Cassinelli mit seiner Originalstimme spricht, unverkennbar am Akzent. Besonders Eastman ist bisweilen eher schwer verständlich. Insgesamt bietet „Paco – Kampfmaschine des Todes“ noch ein ganz solides Action-Erlebnis, eigentlich wäre das aber auch schon eher was für den Direct-to-Video-Markt gewesen.

Filmplakate

Links

OFDb
IMDb

 

 

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