En el Oeste se puede hacer... amigo (ESP)
Amigo!... Mon colt a deux mots à te dire (FRA)
It Can Be Done... Amigo (USA)
Bulldozer Is Back Amigo
The Big and the Bad
Die Brillenschlange und der Büffel
Der Dicke in Mexiko
Hiram Coburn (Bud Spencer) ist auf der Flucht vor Zuhälter Sonny (Jack Palance), der ihn zwingen will, seine Schwester zu heiraten. Dabei begegnet Coburn – als er beinahe wegen Pferdediebstahl gehängt wird – dem kleinen Chip Anderson (Renato Cestiè) und dessen Onkel, die auf dem Weg sind, die Erbschaft über eine Farm anzutreten. Dank Chips cleverer Hilfe landet Coburn zunächst im Gefängnis anstatt an einem Strick, wo er die zweifelhafte Bekanntschaft des Gauners James (Luciano Catenacci) macht. Als James‘ Kumpane diesen befreien wollen, gelingt auch Coburn die Flucht. Dabei begegnet er erneut Chip nebst Onkel, Letzterer liegt im Sterben. Er nimmt Coburn das Versprechen ab, diesen zu seinem Ziel zu begleiten. Dort angekommen, will er sich schnellstens aus dem Staub machen, doch der Prediger/Richter/Sheriff Franciscus (Francisco Rabal) zeigt ein unerwartetes Interesse an Chips anscheinend völlig heruntergekommener Farm und verhindert Coburns Abreise. Und nach wie vor sitzt ihm Sonny auf der Pelle, welcher sich zum Handlanger für Franciscus macht, ebenso wie der bereits bekannte James. Alles ändert sich jedoch, als Sonnys Schwester Mary (Dany Saval) behauptet, von Coburn schwanger zu sein. Sonny stellt sich auf Coburns Seite, und gemeinsam kommt es zum finalen Kampf mit Franciscus und dessen Schergen, die auf der Suche nach schwarzem Gold sind und es auf Chips Farm zu finden glauben.
Da ich mich mit der Geschichte des Spencer/Hill Duos - mal abgesehen von der Sichtung von ein oder zwei oder zwanzig Filmen – nicht so auskenne, ist mir nicht bekannt, was die Ursache für das eher schwierige Jahr 1971 war. Nach ein paar bekanntlich sehr erfolgreichen gemeinsamen Western folgte das eher ungewöhnlich anmutende „Team-up“ für Lorenzo Gicca Pallis „Freibeuter der Meere (Il corsaro nero, 1971), nicht das, was die Fans der Beiden erwartet haben. Und dann waren da Solo-Auftritte, wie Terence Hill in Mario Camus‘ „Der Teufel kennt kein Halleluja“ (La Collera del Vento, 1971) und Eriprando Viscontis „Allein gegen das Gesetz“ (Il vero e il falso, 1971) oder eben Bud Spencer in Maurizio Lucidis „Halleluja… Amigo.“ Natürlich gibt es viele Solo-Filme der Beiden, aber das Jahr 1971 sticht irgendwie hervor.
In den meisten Reviews wird eher ungnädig mit „Halleluja… Amigo“ umgegangen, die schwierige bisherige Veröffentlichungslage mag ein Grund dafür sein. Grundsätzlich ist mir dieser Lucidi-Film aber besonders ans Herz gewachsen, eben wegen seiner fehlenden Albernheit in der Originalversion, sprich uncut mit der Original-Synchro. Wer dagegen auf sprechende Pferde und ähnlichen Scheiß steht, kann aber weiterhin gern zur Comedy-Fassung greifen, ist nicht meins. Insgesamt hat „Halleluja… Amigo“ nach meinem Empfinden die Zeit besonders gut überdauert, gerade wenn man den Spencer/Hill-Filmen ansonsten inzwischen eher überdrüssig ist.
Vergleichsweise zahm geht es in dieser Western-Komödie zu, was nicht bedeutet, dass nicht ordentlich zugehauen wird. Aber vor jeder Auseinandersetzung werden die Gegner irgendwie ihrer Schießeisen beraubt, so dass niemand ernsthaft verletzt werden kann. Selbst für den Obergangster gibt es am Ende eine Art Happy-End, so dass man in diesem Film wohl besonderen Wert auf Familienverträglichkeit des Endergebnisses gesetzt hat. Wofür auch die Anwesenheit von Balg Renato Cestiè spricht. Originell ist die Variante, dass Bud Spencer – bevor er zuschlägt – immer erst diesen resignierenden Blick aufsetzt, zusammen mit seiner Brille. Kann man gar nicht oft genug sehen. Das gilt ebenso für die Performance von Jack Palance als Sonny, der sichtlichen Spaß an seiner Rolle hat. Der darf auch als Einziger ungehindert rumballern, ohne dass jemand ernsthaft getroffen wird freilich.
Von Universum Film erschien „Halleluja…Amigo“ nun endlich ungekürzt und mit Original-Synchro als Teil einer Spencer-Box auf Blu-ray. Für Freunde von sprechenden Pferden und ähnlichem Kotz ist auch die stark gekürzte Comedy-Fassung mit an Bord.
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...