Cobra Force

Italien | Philippinen, 1986

Originaltitel:

Strike Commando

Alternativtitel:

Strike Commando - Comando de Ataque (BRA)

Comando cobra (COL)

Strike Commando Section D'assaut (FRA)

Kobra commando (ITA)

A Vingança do Comando (PRT)

Regisseur:

Bruno Mattei

Inhalt

Nach einer nicht ganz gelungenen Mission des Strike Commandos während des Vietnamkriegs werden Sgt. Michel Ransom (Reb Brown) und seine Männer von Col. Radek (Christopher Connelly) dem Tod überlassen. Ransom überlebt als Einziger, und mithilfe einiger einheimischer Dorfbewohner gelingt ihm die Flucht aus dem Dschungel. Als Ransom wie versprochen zurückkehrt, um den Dorfbewohnern zu helfen, wurden diese aber von dem Russen Jakoda (Alex Vitale) und seinen Nordvietnamesen getötet. Das schreit nach Vergeltung.

Review

COBRA FORCE ist der erste Film, den das Regie-Team Bruno Mattei und Claudio Fragasso für Flora Film drehten. Eine Premiere für die Beiden war auch der Drehort Philippinen, wo mithilfe von Nebendarsteller Luciano Pigozzi Kontakte zur einheimischen Stunt-Schule geknüpft wurden, die seit Coppolas APOCALYPSE NOW dort existierte. Während Ruggero Deodato diese bei den Dreharbeiten zu ATLANTIS INFERNO (I predatori di Atlantide, 1983) noch als weitgehend handlungsunfähig einstufte, war man nun, drei Jahre später, einsatzbereit, und das philippinische Militär des Diktators Marcos sowieso. Also auf ins Vergnügen.

 

Claudio Fragasso beschreibt COBRA FORCE als den kommerziell erfolgreichsten Actionfilm, den er mit Mattei auf den Philippinen drehte. Also mehr noch als die folgenden DER KAMPFGIGANT (Double Target, 1987) und HEROIN FORCE (Trappola Diabolica, 1988) und wie sie alle noch hießen. Das Drehbuch von Rossella Drudi ist auch eine runde Sache, das Produktionsvalue sichtlich solide. Dennoch verzichtete Mattei beim Editing nicht gänzlich auf das Einfügen von Archivmaterial, dass der Film eigentlich nicht nötig hatte.

 

Hauptdarsteller Reb Brown war kein Spielverderber, drehte bereitwillig eine Actionszene nach der anderen, dennoch nimmt der Film ab ziemlich genau der Mitte eine seltsame Wendung. Aus Ernst wird Trash. Reb Brown werden nun Schauspielkünste abverlangt, denen er leider nicht gewachsen ist, und das scheint auch die Crew bemerkt zu haben und geht es nun lockerer an. Solide Leistungen kommen von Christopher Connelly als heimlicher KGB-Spion innerhalb der US-Armee und von Mike Monty als Major Harriman, dem in der englischsprachigen Tonfassung William Berger seine Stimme lieh.

 

Als harten Bösewicht der russischen Seite präsentiert Mattei Muskelprotz Alex Vitale, Genre-Fans aus den eher grenzwertigen Endzeit-Wiederverwurstungen URBAN WARRIORS (1987) und BRONX EXECUTIONER (Il giustiziere del Bronx, 1989) bekannt. Er spielt die Rolle des Jakoda mit Dosvedanya und Auf Wiedersehen. Eine interessante Besetzung ist auch die Rolle seiner Schwester Olga. Hinter diesem ganz so bösen weiblichen Counterpart für unseren Helden Ransom verbirgt sich unter dem Namen „Loes Kamma“ eine gutaussehende Dame namens Loes Kamsteeg. Jene war die zweite Ehefrau von Schauspieler Flavio Bucci und wird in der IMDb unter zwei Namen aufgeführt: als Schauspielerin unter dem Namen Louise Kamsteeg und als Produzentin (ab 1997) als Loes Kamsteeg. Es handelt sich jedoch um ein- und dieselbe Person, wie man den Erzählungen von Claudio Fragasso entnehmen kann.

 

Wer die Augen offenhält, kann viele der einheimischen Darsteller in DER KAMPFGIGANT wiederentdecken, ein flüchtendes Capybara während einer Explosion auf dem Fluss und Claudio Fragasso mit der Kamera in der Hand während eines etwas unglücklichen Gegenshots. Und dann wäre da noch die Puppe, die während Christopher Connellys Sprengung als Dummy diente.

 

COBRA FORCE existiert in zwei Fassungen, beide auf den bisher erschienen Blu-rays in Deutschland und den USA vorhanden. Wer auf die Langfassung verzichtet, verpasst ein paar herrlich stählerne Dialogszenen. Link zum Schnittbericht siehe unten.

 

COBRA FORCE gehört definitiv zu den sehenswerteren Arbeiten von Bruno Mattei und Claudio Fragasso. Und wer von Letzterem nicht genug bekommt, Fragasso sitzt bereits am Endschnitt von KARATE MAN, einem Drama um einen Karatechampion, der an Diabetes leidet, so wie er selbst. Ein persönlicher Film also.

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