Démonok 3. - Démonok bosszúja (HUN)
Demónios Negros (POR)
Black Demons (USA)
Die drei Studenten Kevin, Jessica und deren Halbbruder Dick reisen durch Brasilien. Dick hat eine Schwäche für das Okkulte (und ist auch sonst etwas merkwürdig) und sucht Zugang zu einem Voodoo-Ritual. Er wird geweiht und zeichnet das Ganze auf Kassette auf. Ein paar Tage später treffen sie Jose und Sonia, die sie auf ihre abgelegene Hazienda einladen. Auf der liegt ein Fluch, sechs flüchtige Sklaven wurden dort in ferner Vergangenheit geblendet und gehängt. Mithilfe seiner Tonbandaufzeichnung erweckt Dick die sechs Sklaven von den Toten auf, die nun als Zombies sechs menschliche Opfer suchen.
„Black Zombies“ gehört zu den etwas besser gelungenen kleinen italienischen Horrorproduktionen der Italo-Endphase. Ich mag diesen Film, da er eine schlüssige und gute Voodoo-Story hat, nicht die üblichen Zombie-Klischees bietet und mit den vorhandenen schmalen Mitteln ganz gut umgesetzt wurde. Professionelle Kameraführung, in den Nachtszenen eine stimmungsvolle Beleuchtung, gelungene Make-up-Effekte von Franco Casagni.
Vor langer Zeit las ich einmal eine Review, ich glaube in Andreas Bethmanns „X-Rated – The Art of Horror“, wo sich der Autor wunderte, warum die Zombies am Ende immer weniger würden. Der Grund liegt natürlich in der Story, denn es sind von Anfang an sechs Zombies, und wenn die getötet werden, sind es eben weniger. Niemand wird gebissen und steht dann wieder auf. Tatsächlich – wenn ich richtig gezählt habe - werden insgesamt sogar acht Zombies durch Kevins Molotow-Cocktails getötet, wohl um die knapp 90 Minuten rumzukriegen.
Scheitern dagegen bei den Darstellern. Joe Balogh, mit dem Umberto Lenzi zuvor schon „Hitcher in the Dark“ gedreht hat, war auch der Einzige im Cast, den Lenzi tatsächlich wollte. Und selbst in Sachen Joe Balogh kann ich Lenzis Einschätzung von einem guten Schauspieler nicht zustimmen. Über die Anderen lasse ich mal Lenzi grob zusammengefasst zu Wort kommen: „mittelmäßige Darsteller“, Keith van Hoven ein „arroganter, selbstbezogener“ Kotzbrocken. Für die weibliche Hauptrolle hatte Lenzi eine andere Darstellerin ausgesucht, die aber kurzfristig absagte. Sonia Curtis sah er somit erstmals und dazu überraschend (niemand hatte ihn informiert) am Flughafen, “sehr klein und nicht gerade gutaussehend.“ Zudem ereilte Sonia Curtis am Set auch noch „Macumbas Rache“ in Form eines Virus, den sie sich von nicht pasteurisierter Milch von einem heimischen Bauern einfing, für den ihr empfindlicher amerikanischer Magen nicht geschaffen war. Maria Alves und Juliana Texeira beschreibt Lenzi als talentiert bis unauffällig, Beide genießen aber zumindest in Brasilien inzwischen eine gewisse Bekanntheit. Für das CVasting war Werner Pochath verantwortlich. Ebenfalls nicht sehr gut ist hier leider auch der Score von Franco Micalizzi.
Und was Umberto Lenzi von der Titelwahl des Produzenten, nämlich „Demoni 3“, hält, kann man sich ja denken. Und natürlich: „dieser Film ist mein einziger Zombiefilm.“ Denn wie wir alle wissen, waren das in „Großangriff der Zombies“ keine Untoten sondern „infected people...“
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...