An Open Tomb... An Empty Coffin

Italien | Spanien, 1972

Originaltitel:

Una tomba aperta... una bara vuota

Alternativtitel:

Il cadavere di Helen non mi dava pace (IT - Alternative)

La casa de las muertas vivientes (ES)

La noche de una muerta que vivió (ES - Arbeitstitel)

Las noches del escorpión (ES - Arbeitstitel)

Night of the Scorpion (USA)

The Night Of The Dead Woman Who Lived

Inhalt

"Eines Tages gehörst Du mir, das schwöre ich Dir!"

 

 

Genau ein Jahr nach dem geheimnisvollen Tod von Helen Bromfield (Gioia Desideri) kehrt deren verwitweter Mann Oliver Bromfield (José Antonio Amor) mit seiner gerade erst frisch angetrauten Ehefrau Ruth Bromfield (Daniela Giordano) auf das Anwesen seiner Sippschaft zurück und wird gleich bei seiner Ankunft von Sara (Nuria Torray), der 2. Frau seines verblichenen Vaters, mehr als nur freundschaftlich in Empfang genommen.

 

Nachdem Helen durch einen vermeintlich selbstverschuldeten Sturz über das Treppengeländer des 1. Stockwerks ihr noch recht junges Leben lassen musste, benötigte Oliver zunächst etwas Abstand und verabschiedete sich zur Verarbeitung seines Schicksalsschlags auf eine längere Reise. Dabei lernte er Ruth kennen, verliebte sich und ehelichte diese zu guter letzt.

 

Neben Sara sind auch noch Olivers Schwester Jenny Bromfield (Teresa Gimpera), das Dienstmädchen Clara La Cameriera (Alicia Tomás) und der Gärtner auf dem schlossähnlichen Anwesen zurückgeblieben und hielten seitdem die Stellung.

 

Doch nach und nach beschleicht Ruth immer stärker das unheimliche Gefühl, dass mit dem Familien-Clan der Bromfields irgend etwas nicht stimmt. Und wie recht sie hat:

 

Sara hatte es schon zu Lebzeiten der verblichenen Helen auf den damals noch alkoholkranken Oliver abgesehen und eröffnet diesem direkt nach seiner aktuellen Rückkehr, dass sich von ihrer Seite an diesem Sachstand auch bis heute nichts geändert hätte und sie ihn auch weiterhin unbedingt haben möchte. Doch aufgrund der Tatsache, dass Sara die Ehefrau seines Vaters war und er zwischenzeitlich Ruth ehigte, erteilt Oliver der liebestaumelnden Sara eine weitere Abfuhr.

 

Auch zu seiner Schwester Jenny besteht eine spannungsgeladenes Beziehung, da diese mit Helen eine Liebesaffäre begonnen hatte und am Abend des mysteriösen Todessturz gab es kurz zuvor eine heftige Auseinandersetzung, an der alle drei Personen beteiligt waren. Zudem kann Jenny absolut nicht verstehen, wie Oliver zum jetzigen Zeitpunkt schon wieder heiraten konnte, wenn er doch die von allen so sehr begehrte Helen angeblich über alles in der Welt geliebt habe.

 

Oliver selbst wird im Schlaf immer wieder von Albträumen der Todesnacht heim gesucht, in denen sich der der damalige Abend immer wiederholt. Während der damaligen Auseinandersetzung war Oliver dermaßen stark alkoholisiert gewesen, dass er sich danach an nichts mehr erinnern konnte. In seinen Träumen sieht er sich selbst aber immer als den Mörder seiner Frau, indem er sie im unzurechnungsfähigen Zustand gewaltsam über das Treppengeländer in den Tod beförderte.

 

Ruth gerät immer stärker zwischen die Fronten der eifersüchtigen Sara und der erzürnten Jenny und bekommt dieses im weiteren Verlauf auch zu spüren. Ihr Aufenthalt auf dem Schloss fühlt sich immer unangenehmer an und als sie dann auch noch eines Nachts die Unschuldsbekundungen aus dem Mund ihres im Schlaf sprechenden Mannes gegenüber eines angeblich begangenen Mordes an Helen vernimmt, weiß sie plötzlich nicht mehr, was sie glauben soll und ob sie ihrem Mann überhaupt noch über den Weg trauen kann. Ruth ist völlig verunsichert und steht dem Wahnsinn immer näher, da sich die Entdeckungen grausamer Funde weiterhin häufen, die im nächsten Moment sber auch schon wieder spurlos verschwunden sind.

 

Nachdem sie über den Hausarzt der Familie Dr. J.F. Roberts (Carlo Gentili) keine weiteren relevanten Informationen zu dem dunklen Geheimnis des Familien-Clans bzw. zum tatsächlichen Ablauf der Tatnacht in Erfahrung bringen konnte, beauftragt sie einen bekannten Privatdetektiv mit den entsprechenden Untersuchungen.

 

Dieser gibt sich dann vor der Bromfields Sippe als Onkel des frisch angeheirateten Familienzuwachses aus, der seine Nichte vor Antritt einer längeren Reise nach England zum Abschied noch einmal für ein paar Tage besuchen möchte.

 

Bereits in der ersten Nacht kann er in Erfahrung bringen, dass sich Oliver in der Vergangenheit in psychiatrischer Behandlung befunden hatte und auch weitere vorgefundene Indizien lassen nicht Gutes erhoffen. Doch am nächsten Morgen ist der Privatdetektiv bereits schon tot. Verantwortlich für sein unerwartetes Ableben ist ein unbekannter Killer, der im Weiteren Verlauf noch so einige Male seine "blutverschmierte" Tätigkeit aufnehmen wird.

 

Kann Ruth der drohenden Gefahr entgehen oder wird ihr der Aufenthalt auf dem Anwesen der Bromfields letztendlich zum Verhängnis? Denn das Anwesen wirkt plötzlich wie eine verschlossene Festung, aus der es kein Entkommen mehr zu geben scheint...

Review

Diese italienische / spanische Co-Produktion kommt zwar recht unspektakulär und gediegen daher, konnte aber aufgrund seines angenehmen Wohlfühlfaktors i.V.m. den schön abfotografierten Bildern recht gut gefallen.

 

Die Story benötigt etwas Zeit bis etwas in Fahrt aufkommt und den ersten richtigen Mord in Realtime gibt es dann auch erst nach einer Stunde zu bestaunen. Ab diesem Zeitpunkt dreht der Film dann etwas auf und mündet in einem annehmbaren Finale. Darüberhinaus wird der Storyverlauf durch einige Rückblenden in die Zeit bis zu dem mysteriösen Todessturz aufgelockert.

 

Als Filmkulisse dient fast ausschließlich ein ansehnliches "schlossähnliches Anwesen", deren Set-Design geschmacksicher ausgefallen ist. Auch das Mode-Design und die zeitgeschichtlichen Muster kommen recht ansprechend daher....

 

Recht überschaubar bleibt die Anzahl der eingesetzten Schauspieler, die ihre Sache aber alle ziemlich ordentlich machen. Zu bestaunen gibt es auch einige markante Gesichter (in erster Linie José Antonio Amor und Nuria Torray), die alleine schon aufgrund ihrer bloßen Präsenz eine außerordentliche Wirkung auf der Leinwand versprühen. Dabei sagt mir keiner der beteiligten Namen (außer dem des Regisseurs natürlich) etwas  :unknown:

 

Der Score von Piero Piccioni gestaltet sich genau so unspektakulär wie der eigentliche Film und plätschert eigentlich ohne großes Aufsehen (bzw. -hören) im Hintergrund dahin.

 

Fazit: Weit entfernt von den Hochglanz-Produktionen dieses Genres kann diese kleine, unspektakuläre und recht harmlose Perle aber trotzdem durch ihre wohlige Filmatmosphäre überzeugen und bietet einen ordentlichen Unterhaltungswert.

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