Verdammte heilige Stadt

Italien, 1975

Originaltitel:

Roma violenta

Alternativtitel:

Gewalt rast durch die Stadt (D - VHS)

Rome violente (F)

Street Killers (UK - Kino)

Forced Impact (UK - VHS)

Violent City (USA)

Violent Rome (USA - VHS)

Deutsche Erstaufführung:

28.05.1976

Regisseur:

Marino Girolami

Inhalt

"Außerdem sollte man auch hier mit der notwendigen Härte zurück schlagen..."

 

In der italienischen Hauptstadt herrscht unter den Bürgern das pure Entsetzen, da ganz Rom in der Hand des Verbrechens zu sein scheint. Ganz Rom? Nein! Ein unbeugsamer Kommissar hört nicht auf, dem Verbrechen unbeugsam Widerstand zu leisten. Und das Leben ist somit auch für die Verbrecher nicht gerade leicht...

 

Kommissar Betti (Maurizio Merli) hat mal wieder alle Hände voll zu tun: Das Verbrechen sprießt an allen Ecken und Enden der Stadt und die Polizei ist personell mal wieder chronisch unterbesetzt. In dem einen Moment wird von bewaffneten Gangstern ein Linienbus rücksichtslos überfallen und im nächsten Moment wird schon ein paar Straßenzüge weiter einer älteren Dame die Handtasche von 2 Motorradfahren auf brutalste Art und Weise entrissen. Die Gangster zeigen hierbei keinerlei Erbarmen und gehen mit unvorstellbarer Härte vor, indem sie dem Magen-Darm-Trakt der alten Dame eine recht schmerzliche Massage mit ihren Füßen verpassen.

 

Gemeinsam mit seinem als V-Mann agierenden Kollegen Biondi (Ray Lovelock) versucht der beißwütige Kommissar Betti so viele Verbrecher wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen und geht dabei nach seinen altbewährten Methoden vor: Betti prügelt was das Zeugs hält... knallt wuchtig Köpfe im Namen der Gerechtigkeit auf Lenkräder, traktiert ungeniert mit Hilfe seiner eiserner Faust die Magengruben der Verbrecher, schaltet grausame und zugleich unliebsame Gangster mit unzähligen Schüssen aus oder verprügelt diese auf das Übelste in einen vollbesetzten Bus. Und dabei machen die überwältigten Kriminellen auch noch schmerzhafte Bekanntschaften mit den geringgeplosterten Bussitzbänken....

 

Das Gewaltpotenzial der Gangster steht dem des unerbittlichen Kommissars aber in Nichts nach: Die Überfälle auf Banken oder Einkaufsmärkte laufen auch nicht gerade zimperlich ab und fordern zumeist zahlreiche Todesopfer aus der Zivilbevölkerung. Der eiskalte Bankräuber Nagel (John Steiner) lässt bei einer Autoverfolgungsjagd mit dem langen Arm Gesetzes einfach mal ein paar Maschinengewehrsalven auf schutzlose Passanten nieder prasseln, so dass es auch hierbei zu zahlreichen Todesfällen kommt.

 

Als dann auch noch plötzlich sein bester Polizei-Kollege krankenhausreif geschossen wird, platzt Betti mal wieder der Kragen und ohne Rücksicht auf Verluste wird der Täter nach einer ausufernden Verfolgungsjagd mit zahlreichen Schüssen aus seiner Dienstwaffe niedergestreckt.

 

Für die Medien ist diese Vorgehensweise das gefundene Fressen schlecht hin und als ihm dann auch noch seine Vorgesetzten die Rückendeckung verweigern, quittiert Betti augenblicklich seinen Dienst und schließt sich als Zivilist dem wohlhabenden und einflussreichen Rechtsanwalt Sartori (Richard Conte) und dessen ins Leben gerufenen Bürgerwehr an.

 

Gemeinsam mit seinen neuen Freunden legt er dann bei der Verbrechensbekämpfung noch eine weitere Schippe drauf und die Spirale der Gewalt dreht sich auf beiden Seiten immer weiter ins Unermessliche....

Review

In diesem sehr harten und kompromisslosen Poliziottesco von Marino Girolami spielt Maurizio Merli zum ersten Mal in seiner Karriere einen rastlosen und beißwütigen Kommissar des Modells "Ferro", der dem Verbrechen mit allen Mitteln den Kampf angesagt hat und diesen in einer nicht geraden gesetzeskonformen Art und Weise austrägt. Zu allem Überfluss schließt er sich nach seiner Dienstquittierung auch noch einem wild um sich herumprügelnden Selbsjustiz-Kollektiv an und versetzt somit dieses mal dem Gesetz einen weit festeren Schlag ins Gesicht, als gewöhnlich.

 

Zwar kann dieser Streifen nicht ganz mit den besseren Vertretern Lenzis mithalten, aber nichtsdestotrotz sehr gut gefallen und ordentlich unterhalten.  Merli gibt in dem Debut seiner zukünftigen Parade-Rolle bereits das komplette Programm preis, aufgrund dessen er in den Folgejahren seinen Ruhm als unsterblicher “Kommissar Eisen” erlangen wird.

 

Die schauspielerische Besetzung ist bei diesem Polizeifilm auch äußerst gelungen und im Verlauf tauchen nach und nach zahlreiche vertraute Gesichter auf der Bildfläche auf.  Zudem sind die Actionsequenzen (u.a. Verfolgungsjagd) sind gut in Szene gesetzt und jeglicher Story-Schnick-Schnack wurde von vorne herein beiseite gelassen.

 

Die Filmmusik der De Angelis Brüder klingt einfach nur fantastisch und gehört mit zu den absoluten Highlights der it. Polizeifilm-Scores 

 

Fazit: Ein kompromissloser und harter Poliziottesco mit einem Maurizio Merli in seiner ersten Kommissar “Eisen” Rolle...

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.