Das Ultimatum läuft ab

Italien, 1975

Originaltitel:

Mark il poliziotto spara per primo

Alternativtitel:

De kalder mig Mark - strømernes sorte hånd (DEN)

Marc la gachette (FRA)

Mark Shoots First (Int.)

Regisseur:

Stelvio Massi

Inhalt

Commissario Mark Terzi (Franco Gasparri) befreit während einer Entführung in Genua ausgerechnet den Gangster Benzi (Lee J. Cobb), den er zuvor nicht überführen konnte. Während Terzi herauszufinden versucht, wer hinter dieser und anderen Entführungen steckt, taucht ein weiteres Problem auf, ein irrer Sniper, der sich „Sphinx“ nennt und eine ungewöhnliche Forderung stellt: Benzi soll bis zum kommenden Freitag um 12 Uhr Selbstmord begehen. Ausgerechnet Terzi soll Benzi schützen und den Sniper finden. „Sphinx“ stellt kurz vor Ablauf des Ultimatums eine letzte Aufgabe, indem er drei Bomben in der Stadt deponiert und Terzi Hinweise hinterlässt, wie er diese finden kann.

Review

Der Anfang dürfte für deutsche Zuschauer etwas verwirrend sein, denn „Das Ultimatum läuft ab“ ist natürlich der zweite Mark Terzi-Film, der erste ist in Deutschland nicht erschienen. Somit versteht man zu Anfang wohl nicht, warum Benzi, gespielt von Lee J. Cobb, sich so hämisch freut, dass ausgerechnet Terzi ihn befreit. Schließlich hat Terzi den gesamten ersten Teil versucht, diesen in Mailand hinter Gitter zu bringen, was ihm offenbar doch nicht gelang, wie man am Ende vom ersten Film annehmen konnte. Und nun trifft man sich in Genua wieder, wo Benzi ein angesehener Banker ist.

 

Der Sniper „Sphinx“ ist offensichtlich eine Anlehnung an den Killer „Scorpio“ aus „Dirty Harry.“ Nicht die einzige Fremdreferenz, denn außerdem gibt es eine Schießerei in einem Kino, in dem man auf der Leinwand zeitgleich eine ähnliche Situation aus Luciano Ercolis „Killer Cop“ mit Claudio Cassinelli sieht. Da „Das Ultimatum läuft ab“ anders als der Vorgänger in Genua spielt, hat Terzi einen neuen Vorgesetzten, routiniert gespielt von Massimo Girotti, weibliche Verstärkung kommt von Ely Galliani, und ich habe nicht genau verstanden, ob sie auf Terzis Frage nach ihrem Alter tatsächlich „Fünfzehn“ oder „Achtzehn“ geantwortet hat, aber Beides ist nicht sehr glaubhaft.

 

Mit der Kuschelrock-Musik von Soundtrack-Komponist Adriano Fabi kann man leben, mich hat an diesem Film nur Eines gestört: das verschenkte Potential angesichts der Möglichkeiten, die die Story böte. Aus der Situation zwischen Terzi und Benzi hat man kaum etwas gemacht, die Suche nach den letzten zwei Bomben wurde in den letzten 15 Minuten untergebracht. Die Struktur der Szenenabläufe ist insgesamt ein wenig unausgewogen.

 

Trotzdem bietet „Das Ultimatum läuft ab“ routinierte italienische Krimiunterhaltung mit ein paar Actionszenen, langweilen wird sich somit wohl kein Italo-Fan.

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