Troll 2

Italien, 1990

Alternativtitel:

Goblins

Troll II

Trolls

Regisseur:

Claudio Fragasso

Inhalt

Die Familie Waits braucht dringend Urlaub auf dem Lande, und so tauscht sie mit einer Farmerfamilie aus dem Ort Nilbog die Häuser. Gerade erst ist Großvater Seth verstorben, was ihn aber nicht davon abhält, dem kleinen Joshua weiterhin allabendlich gruselige Geschichten von Goblins zu erzählen. Die pubertierende Tochter Holly dagegen hat ihre Problemchen mit ihrem Freund, der sich nicht zwischen ihr und seinen Freunden entscheiden mag. Dabei hat Holly schlagkräftige Argumente wie Kniestöße in die Nüsse oder Kinnhaken auf ihrer Seite. Papa Michael mag Hollys Freund nicht, und niemand mag wirklich Papa Michael. Und Mutter Diana – langweilig. Man erreicht also Nilbog, wo ständig irgendwelche Leute versuchen, den Ankömmlinge grünliches Essen anzudrehen. Der kleine Joshua weiß natürlich von seinem Großvater warum, denn die grünliche Nahrung fördert die innere Auflösung von Gewebe, so dass die Menschen für Goblins besser verdaulich werden. Aber Joshua weiß sich und seiner Familie zu helfen und schifft auf die zweifelhaften Speisen. Hollys Freund ist (natürlich in Begleitung seiner unvermeidlichen Kumpels) der Familie mit einem Wohnmobil gefolgt. Kumpel Arnold ist dann auch der Erste, der in Schwierigkeiten gerät - als er versucht, eine Blondine vor bösen Goblins zu retten, geraten sie auf der Flucht in das Haus der leicht schrägen Creedence Leonore Gielgud, wo die Blondine von Goblins gefressen und Arnold in eine halbmenschliche Pflanze verwandelt wird. Nach einem Besuch in der Stadt ist endlich die gesamte Familie Waits von der Existenz der Goblins überzeugt, die sich zuvor als menschliche Kaffbewohner getarnt haben. Sie verbarrikadieren sich in dem Farmhaus, während sie von Draußen der örtliche Sheriff mit einer Tüte grüner Sandwiches bedroht. Währenddessen ereignet sich im Wohnmobil der Kumpels eine unheimliche Begegnung mit Creedence Leonore Gielgud und einem Maiskolben, und irgendwie hat alles sowieso mit Stonehenge zu tun...

Review

„No more...please...no more butter“
(Unheimliche Begegnung mit dem Maiskolben in Troll 2)

 

Was könnte man noch über „Troll 2“ schreiben, was der Film nicht selbst herrlich zum Ausdruck bringt? Produziert von „Filmirage“, d. h. Joe D’Amato und „Brenda Norris“ (vermutlich Donatella Donati) und geschrieben von Claudio Fragasso und seiner Spielgefährtin seit dem Kindergarten Rossella Drudi.

 

Troll 2 bietet eine dieser herrlichen und seltenen Storys, bei denen man sich einen feuchten Kehricht um ein bestimmtes Zielpublikum geschert hat. In der Hauptrolle ein kleiner Junge, dessen Familie von einer diabolisch-komischen Hexe und bösartigen kleinen Goblins bedroht wird – also ein Kinderfilm? Nicht wirklich, denn spätestens wenn Menschen in grüne Verdauungsflüssigkeit verwandelt werden, die grauenerregende Goblins gierig in sich reinschaufeln, müssten die Kleinen zum Psychiater. Möglicherweise liegt die Antwort für das absurde Szenario in Rossella Drudis Vergangenheit, begann sie ihre Autorenkarriere doch mit Horror-Comics. Nun sollte man Horror-Comic-Szenarien aber nicht unbedingt 1:1 umsetzen.

 

Die Kostüme und Masken der Goblins sind bekanntlich unglaublich schlecht, doch einige der übrigen Special Effects kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Blu Ray-Qualität bewirkt hier übrigens keine sichtbare Verschlechterung der Effekte, im Gegenteil, ich fand sogar, dass die sehr starren Masken der Goblins im Detail nun doch eine gewisse, wenn auch weiterhin stark eigeschränkte, Beweglichkeit aufwiesen.

 

Das große Plus dieses Films ist natürlich seine angeblich unfreiwillige Komik, und hier sei dringend die englischsprachige Fassung ans Herz gelegt. Mal ehrlich, wie unfreiwillig kann die Komik sein, wenn die Hexe und einer der jungen Typen mit einem Maiskolben zwischen den Lippen beim Küssen Popcorn produzieren? Oder wenn Arnold auf die bewaffneten Goblins zugeht mit den (ungefähren) Worten „Moment, ich kläre das“ und ihnen eine Standpauke hält? Und dann steht er als Halbpflanze in einem Blumentopf? Unfreiwillig, schon klar.

 

Die Musik von Carlo Maria Cordio haben wir so ähnlich schon mal gehört, zu „Troll 2“ existiert jedoch wie zu „Killing Birds“ tatsächlich eine Soundtrack-Veröffentlichung. Es ist nur schade, dass Cordios Arbeiten für die Filmirage-Produktionen weitgehend gleich klingen.

 

Was noch? Ach ja, nicht vergessen:

 

„You don’t piss on hospitality!“

Links

OFDb

IMDb

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