Killer sind unsere Gäste

Italien, 1974

Originaltitel:

Gli assassini sono nostri ospiti

Alternativtitel:

Os Assassinos São Nossos Hóspedes (Portugal)

The Killers Are Our Guests (USA)

Regisseur:

Vincenzo Rigo

Inhalt

Während eines brutalen und bewaffneten Raubüberfalls auf einen Juwelierladen kommt es zu einer wilden Schießerei, wobei einer der Gangster angeschossen wird. Zur Bande gehören die sehr aufreizende Elisa (Margaret Lee), der schmierige und unberechenbare Mario (Giuseppe Castellano), der lebensgefährlich verletzte Franco (Gianni Dei), ein namenloser Fluchtwagenfahrer, der während der Flucht den Wagen gegen eine Mauer setzt, dabei verletzt und letztendlich von seinen sauberen Kollegen in die ewigen Jagdgründe geschickt wird und schließlich der an der Volkskrankheit Diabetes erkrankte Kopf der Bande, Eddie (Sandro Pizzochero).

 

Da die Polizei unter der Leitung von Inspektor Di Stefano (Luigi Pistilli) bereits die ganze Stadt mit Strassensperren abgeriegeln ließ, suchen die Verbrecher auf ihrer Flucht Unterschlupf auf dem Privatanwesen des Arztes Dr. Guido Malerva (Anthony Steffen) und nisten sich gewaltsam in dessen Villa ein. Im Anschluss wird der Doc massiv unter Druck gesetzt, damit er dem angeschossenen Franco medizinische Hilfe zukommen lässt.

 

Doch als dann auch noch plötzlich seine verbitterte Frau Mara Malerva (Livia Cerini) das Haus betritt, eskaliert die Situation und es beginnt ein nervenzerreißender Kampf ums Überleben. Dabei müssen die Gangster zunächst einmal feststellen, dass sie inmitten eines schon länger bestehenden Beziehungsclinchs herein geraten sind, da Mara ihrem phlegmatischen Gatten unentwegt Vorwürfe unterbreitet und diesen dauernd als Schlappschwanz und Schwachmat hin stellt. Aber auch Mara muss im weiteren Verlauf noch so einiges über sich ergehen lassen.

 

Kann sich das unglückliche Ehepaar letztendlich aus den Fängen ihrer Peiniger befreien?

Review

Diese kleine Perle des it. Gangsterfilms ist jetzt wahrlich alles andere als ein Meisterwerk, kann aber trotz seines geringen Budgets, des recht überschaubaren Drehbuchs und der manchmal etwas holprig gestalteten Inszenierung eigentlich noch ordentlich unterhalten.

 

Da dem Regiesseur scheinbar nur ein sehr gerunges Budget zur Erstellung seines Films zur Verfügung stand, inszenierte Vincenzo Rigo sein Filmdebut als eine Art einfaches Kammerspiel, da sich der Großteil der Handlung in den vier Wänden des Arztes mit einem festen und überschaubaren Ensemble abspielt. Weiterhin gestaltet sich das überraschende Ende sehr positiv.

 

Vincenzo Rigo war mir bis dato unbekannt, aber nach einer kurzen Recherche konnte schnell in Erfahrung gebracht werden, dass der damals zuvor als Dokumentarfilmer tätige Regisseur neben "Killer sind..." mit "Lettomania" lediglich noch einen abendfüllenden Spielfilm anfertigte.

 

Die Darsteller geben alle ihr Bestes, sind aber aufgrund des etwas limitierten Drehbuchs in ihren schauspielerischen Möglichkeiten etwas begrenzt. Hier wäre noch einiges an Luft nach oben offen gewesen.

 

Margaret Lee verzückt in ihrer Rolle der Gangsterbraut und macht in ihrem adretten, schwarzen Outfit eine blendende Figur. Am Nachhaltigsten bleibt aber der einzigartige Blick dieser Femme Fatale in Erinnerung.

 

Luigi Pistilli mimt dieses Mal den bissigen Inspektor Di Stefano und trägt dabei seine unglaublichen Mörder-Ko­te­let­ten als Gesichtsbehaarungsschmuck stolz zur Schau.

 

Giuseppe Castellano darf dann auch noch als schmieriger und niederträchtiger Entführer so richtig die Sau rauslassen.

 

Der Score von Roberto Rizzo klingt auch ganz nett, wobei das Titelstück neben einer weiteren ohrwumträchtigen Komposition kurz vor Ende des Films ganz klar hervor sticht.

 

Die dt. Synchro ist jedes Mal ein wenig gewöhnungsbedürftig und gewinnt bestimmt keinen Preis. Der Film wurde in unseren Breitengraden wohl erstmals auf VHS veröffentlicht und nach Infos aus dem Netz sollte diese (entgegen der OFDB Angabe) mit einer Laufzeit von 72 min gekürzt gewesen sein?

 

Fazit: Alles in Allem eine recht einfach produzierte Exploitation-Perle des it. Genrefilms, die aber mit einer blendend ausschauenden Margaret Lee aufwartet und schlussendlich doch noch beste Unterhaltung bietet.

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